Falco vespertinus
Bei den männlichen Rotfußfalken (Falco vespertinus) heben sich die roten Beine und Füße des Vogels deutlich vom grauen Gefieder ab. Regelmäßig ist diese Art im Spätsommer oder während des Frühjahrszuges in Deutschland zu beobachten. Die Vögel sitzen dann gerne auf Leitungen oder auf kleinen Erhebungen gemähter Felder. Gelegentlich ist es schon zu Bruten in Deutschland gekommen.
Der Rotfußfalke ist eine gefährdet Art. Die Zerstörung seines Lebensraums hat zu einem erheblichen Bestandsrückgang in Europa geführt. Dabei ist die Art nicht besonders anspruchsvoll in Bezug auf das Nahrungsangebot. Altvögel ernähren sich hauptsächlich von Heuschrecken und Käfern, Mäuse und Kröten sind wichtig bei der Aufzucht der Jungvögel.
Größe: 27-32 cm
Gewicht: 115-190 g
Verbreitung: Osteuropa bis Westchina
Nahrung: Insekten vor allem Heuschrecken, auch kleine Wirbeltiere, Vögel, Mäuse, Kröten
Lebensraum: offene Landschaft mit geeigneten Sitzwarten
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert im Süden Afrikas
Brutzeit: April - August
Nest: Baumnester von Rabenvögeln, Halbhöhlen, Felsennischen, selten Erdhöhlen
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 3-4 (2-6) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 22-23 Tage, flügge nach 26-28 Tagen
Höchstalter: 13 Jahre und 3 Monate
Bestand: hat in Deutschland gebrütet, 30-64 Tausend Brutpaare in Europa, 300-800 Tausend Vögel weltweit
Status: potenziell gefährdet (Trend: abnehmend, 30 % über drei Generationen)
In Deutschland seltener Zugvogel, brütet gelegentlich in Deutschland, zuletzt 1978 in Ostdeutschland
Die westliche Verbreitungsgrenze des Rotfußfalken verläuft durch Südpolen und den Süden der Slowakei. In Deutschland ist es gelegentlich zu Brutvorkommen gekommen. Der letzte Brutnachweis gelang 1978 im Saalekreis, an den Mansfelder Seen.
Beobachtet werden die Vögel aber jedes Jahr in Deutschland. Nachweise liegen aus dem ganzen Bundesgebiet vor. Die meisten Vögel werden aus Süddeutschland und Ostdeutschland gemeldet. Besonders häufig sind Beobachtungen im Spätsommer. Die Vögel sitzen dann gerne auf Leitungen und jagen über Stoppelfeldern nach Nahrung.
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