Raufußkauz

Aegolius funereus

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Schutzstatus der Raufusskauzes gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Raufußkauz (Aegolius funereus); Foto: Lukas Cegledi
Raufußkauz (Aegolius funereus); Foto: Lukas Cegledi

Steckbrief

Größe: ♂ 21–25 cm, ♀ 25–28 cm

Gewicht: ♂ 93–139 g, ♀ 132–215 g

Verbreitung: In Europa v. a. boreale und montane Nadelwälder; Vorkommen u. a. in Skandinavien, Alpen, Pyrenäen und Kaukasus

Nahrung: Hauptsächlich Kleinsäuger wie Rötelmäuse und Wühlmäuse; auch Vögel und Insekten

Lebensraum: Alte Nadel- und Mischwälder mit hohem Höhlenangebot; im Winter bevorzugt lockeren Schnee und reife Wälder

Zugverhalten: Standvogel mit nomadischem Verhalten bei Beutemangel; v. a. Weibchen und Jungvögel zeigen weite Wanderungen

Höchstalter: 15 Jahre und 11 Monate 

Brutzeit: Eiablage ab März bis Mai, abhängig von Beutevorkommen

Nest: Meist alte Spechthöhlen oder Nistkästen in alten Bäumen, 6–25 m hoch

Fortpflanzung: Monogam oder polygam (in guten Beutejahren); 2–11 Eier, Brutdauer 26–32 Tage, Nestlingszeit 28–36 Tage

Bestand: 3.300-6.000 Brutpaare in Deutschland; 94.600-236.000 in Europa; 730.00-1.810.000 Individuen weltweit; 

Status: Nicht gefährdet (Least Concern); Trend stabil; Bestände schwanken stark mit den Zyklen der Kleinsäuger

In Deutschland: Standvogel; nicht gefährdet; Trend: stabil


Karte zur Verbreitung des Raufußkauzes in Deutschland.
Verbreitung

Verbreitung in Deutschland

Der Raufußkauz tritt in Deutschland vorwiegend in strukturreiche Altbestände von Nadel- und Mischwäldern mit ausreichendem Angebot an Bruthöhlen, insbesondere in Mittelgebirgen und den bayerischen Alpen auf. Die höchsten Dichten finden sich in den Mittelgebirgen wie Harz, Sauerland, Schwarzwald und Bayerischer Wald. In Norddeutschland kommt die Art in waldreicheren Regionen wie der Lüneburger Heide oder der Mecklenburger Seenplatte vor, besiedelt jedoch keine großflächigen Nadelholzforste ohne geeignete Höhlen.

Bestandsentwicklung

Die Bestände des Raufußkauzes haben sich seit den 1960er-Jahren in vielen Regionen positiv entwickelt, hauptsächlich durch Arealerweiterungen in ehemals unbesiedelte Gebiete. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gilt der Bestand bundesweit als stabil bis zunehmend, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen. Die Bestandserfassung gilt allerdings als schwierig. Regionale Schwankungen hängen eng mit der Verfügbarkeit geeigneter Brutplätze und der Populationsdichte von Kleinsäugern zusammen.

In Deutschland ist der Raufußkauz ein Standvogel. Wanderbewegungen beschränken sich weitgehend auf die Dispersion der Jungvögel, die zum Teil beträchtliche Strecken zurücklegen können – Ringfunde belegen Distanzen von über 1000 Kilometern.

Merkmale

Kleine Eule mit großem Kopf, langen Flügeln und auffällig gelb gefärbten Augen. Männchen sind deutlich kleiner und leichter als Weibchen. Charakteristisch sind der grauweißliche Gesichtsschleier mit schwarzem Rand, weiße Augenbrauen sowie die dicht befiederten Beine bis zu den Krallen. Jungvögel zeigen ein einheitlich schokoladenbraunes Obergefieder, braune Unterseite und einen dunklen Gesichtsschleier mit schwarzer Umrandung.

Quellen und Links