Größe: ♂ 21–25 cm, ♀ 25–28 cm
Gewicht: ♂ 93–139 g, ♀ 132–215 g
Verbreitung: In Europa v. a. boreale und montane Nadelwälder; Vorkommen u. a. in Skandinavien, Alpen, Pyrenäen und Kaukasus
Nahrung: Hauptsächlich Kleinsäuger wie Rötelmäuse und Wühlmäuse; auch Vögel und Insekten
Lebensraum: Alte Nadel- und Mischwälder mit hohem Höhlenangebot; im Winter bevorzugt lockeren Schnee und reife Wälder
Zugverhalten: Standvogel mit nomadischem Verhalten bei Beutemangel; v. a. Weibchen und Jungvögel zeigen weite Wanderungen
Höchstalter: 15 Jahre und 11 Monate
Brutzeit: Eiablage ab März bis Mai, abhängig von Beutevorkommen
Nest: Meist alte Spechthöhlen oder Nistkästen in alten Bäumen, 6–25 m hoch
Fortpflanzung: Monogam oder polygam (in guten Beutejahren); 2–11 Eier, Brutdauer 26–32 Tage, Nestlingszeit 28–36 Tage
Bestand: 3.300-6.000 Brutpaare in Deutschland; 94.600-236.000 in Europa; 730.00-1.810.000 Individuen weltweit;
Status: Nicht gefährdet (Least Concern); Trend stabil; Bestände schwanken stark mit den Zyklen der Kleinsäuger
In Deutschland: Standvogel; nicht gefährdet; Trend: stabil
Der Raufußkauz tritt in Deutschland vorwiegend in strukturreiche Altbestände von Nadel- und Mischwäldern mit ausreichendem Angebot an Bruthöhlen, insbesondere in Mittelgebirgen und den bayerischen Alpen auf. Die höchsten Dichten finden sich in den Mittelgebirgen wie Harz, Sauerland, Schwarzwald und Bayerischer Wald. In Norddeutschland kommt die Art in waldreicheren Regionen wie der Lüneburger Heide oder der Mecklenburger Seenplatte vor, besiedelt jedoch keine großflächigen Nadelholzforste ohne geeignete Höhlen.
Die Bestände des Raufußkauzes haben sich seit den 1960er-Jahren in vielen Regionen positiv entwickelt, hauptsächlich durch Arealerweiterungen in ehemals unbesiedelte Gebiete. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gilt der Bestand bundesweit als stabil bis zunehmend, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen. Die Bestandserfassung gilt allerdings als schwierig. Regionale Schwankungen hängen eng mit der Verfügbarkeit geeigneter Brutplätze und der Populationsdichte von Kleinsäugern zusammen.
In Deutschland ist der Raufußkauz ein Standvogel. Wanderbewegungen beschränken sich weitgehend auf die Dispersion der Jungvögel, die zum Teil beträchtliche Strecken zurücklegen können – Ringfunde belegen Distanzen von über 1000 Kilometern.
Kleine Eule mit großem Kopf, langen Flügeln und auffällig gelb gefärbten Augen. Männchen sind deutlich kleiner und leichter als Weibchen. Charakteristisch sind der grauweißliche Gesichtsschleier mit schwarzem Rand, weiße Augenbrauen sowie die dicht befiederten Beine bis zu den Krallen. Jungvögel zeigen ein einheitlich schokoladenbraunes Obergefieder, braune Unterseite und einen dunklen Gesichtsschleier mit schwarzer Umrandung.