Die Falkenartigen sind eine Ordnung mittelgroßer Vögel, die mit 67 Arten in 10 Gattungen und einer Familie, den Falken, weltweit vorkommt.
Die tagaktiven Raubvögel sind sehr unterschiedlich in ihrem Jagdverhalten. Während die Caracaras Generalisten sind, die ähnlich wie eine Weihe auf Beutejagd gehen, sind die Falken in ihrem Nahrungsspektrum oft hoch spezialisiert. Der Rötelfalke ernährt sich vorwiegend von Heuschrecken, der Turmfalke hat sich auf Wühlmäuse spezialisiert und kann sogar deren Urinspur nachverfolgen, während der Fledermausfalke Fledermäusen nachstellt.
In Deutschland sind sie nur mit der Gattung der Falken vertreten. Im Volksmund werden sie gerne zu den Greifvögeln gezählt. Molekularbiologische Untersuchungen zeigen aber, dass sie näher mit den Papageien und Sperlingsvögeln verwand sind. Alle neun europäischen Falken konnten in Deutschland schon nachgewiesen werden. Der Wanderfalke, der Turmfalke und der Baumfalke sind Brutvögel in Deutschland. Der Würgfalke ist in Deutschland als Brutvogel seit 2001 ausgestorben. Er hat zuletzt erfolgreich im Elbsandsteingebirge gebrütet, ein Paar, das seit 1997 dort gebrütet hat. Beobachtet wurden Würgfalken im Gebiet noch bis 2011. Sachsen stellt die nordöstliche Verbreitungsgrenze dieser Art dar, die nur mit wenigen Paaren in Europa vorkommt.
Der Rotfußfalke hat gelegentlich in Deutschland gebrütet. Der letzte Nachweis konnte 1978 erbracht werden. Dokumentiert sind neun Nachweisen für den Zeitraum von 1900 bis 2000 in Ostdeutschland und Bayern.
Ob der Rötelfalke jemals erfolgreich in Deutschland gebrütet hat, ist umstritten. Die Brutnachweise sind nicht ausreichend dokumentiert. Es wurde jedoch ein Weibchen mit einem Männchen 1902 in der Nähe von München geschossen, das ein Ei im Ovidukt hatte.
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