Die Schwanengans (Anser cygnoides) ist in Europa ein Neozoon, das in Zentralasien beheimatet ist und vor etwa 2000 Jahren in China domestiziert wurde.
Während der Coronakrise hat die chinesische Regierung an der Grenze zu Vietnam eine sogenannte "Gänsearmee" aufgestellt. 500 Schwanengänse sollten helfen, die Null-Covid-Strategie Chinas aufrechtzuerhalten. Die Vögel haben ein ausgesprochen territoriales Verhalten. Sie warnen lautstark, wenn jemand in ihr Revier eindringt, um illegale Grenzübertritte zu verhindern.
Auch von der Graugans ist dieses Verhalten bekannt. So schlugen Gänse Alarm, als Kelten im Jahr 390 v. Chr. versuchten, Rom zu erobern. In Schottland schützen sie teuren Whisky, und den amerikanischen Streitkräften helfen sie bei der Sicherung von Flugabwehrsystemen.
Die Schwanengans wird von der IUCN als gefährdet (EN) eingestuft. Sie ist sowohl in ihren Brut- als auch Überwinterungsgebieten erheblichen Bedrohungen ausgesetzt. Besonders in den Brutgebieten führen Störungen, klimawandelbedingte Dürren und andere Faktoren zu einer niedrigen Fortpflanzungsrate.
Ein Großteil der weltweiten Population überwintert am Poyang-See, wo hydrologische Veränderungen durch den Drei-Schluchten-Damm, Sandabbau und Umweltverschmutzung die Art gefährden. Die zunehmende Konzentration der Vögel auf wenige Winterquartiere erhöht zudem das Krankheitsrisiko.
Trotz bestehender Schutzgebiete in mehreren Ländern setzt sich der Bestandsrückgang fort – insbesondere durch Jagd, Lebensraumzerstörung und Umweltveränderungen.
Größe: 80–94 cm
Gewicht: 2850–3500 g
Verbreitung: Zentralasien, China, Mongolei, Russland
Nahrung: pflanzlich, vorwiegend Seggen
Lebensraum: vielfältig, mit Bezug auf Wasser,
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert in Südostchina und Korea
Brutzeit: April - Juli
Nest: im Röhricht entlang von Gewässern.
Fortpflanzung: monogame Dauerehe, 4–6 Eier, Brutdauer 27–28 Tage, flügge nach 53 Tagen
Höchstalter: domestiziert über 40 Jahre
Bestand: 60–90 Tausend Vögel weltweit,
Status: gefährdet, Trend: rückgängig
In Deutschland: Neozoon
Die Schwanengans brütet in Deutschland regelmäßig seit 1967, als sich ausgesetzte Tiere angesiedelt haben. Diese stammen von der domestizierten Form ab, die sich von der Wildform durch den Höcker am Ende des Oberschnabels unterscheidet. Besonders bei den Männchen kann der Höcker stark ausgeprägt sein. Deshalb wird die domestizierte Form auch Höckergans genannt.
Bei ausgewilderten Höckergänsen bildet sich der Höcker jedoch zurück. Als Brutvogel hat sich die Schwanengans in Deutschland bisher nicht vollständig etabliert. Die Brutvorkommen sind in der Regel instabil oder werden wie in Heidelberg reguliert.
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