Im Tribus der Meerenten und Säger innerhalb der Ordnung der Gänsevögel werden mit den Meerenten und den Säger sehr unterschiedliche Gruppen zusammengefasst. Die Eiderenten, die zu den Meerenten gehören, sind sehr große, etwas plump wirkende Enten mit einer engen Bindung an das Meer. Alle anderen Vertreter erinnern in ihrem Aussehen und Verhalten eher an Tauchenten. Noch deutlichere Unterschiede findet man bei den Sägern mit ihren dünnen, schlanken, deutlich gesägten Schnäbeln, die vorn in einem Haken enden. Der Gänsesäger und der Mittelsäger brüten in Deutschland. Der Zwergsäger ist ein Wintergast, vorwiegend im norddeutschen Raum.
Nach der Brutsaison ziehen die Meerenten in maritime Gewässer. In den Wintermonaten sind sie oft in großen Schwärmen in den küstennahen Bereichen von Nord- und Ostsee zu finden.
Der Tribus umfasst weltweit 22 Vertreter, von denen fast die Hälfte als bedroht gilt. Der Aucklandsäger ist bereits 1910 ausgestorben. In Deutschland wurde der Gänsesäger 2021 in die Kategorie 3 („gefährdet“) der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland aufgenommen, gilt jedoch weltweit weiterhin als nicht bedroht. Die Schellente und der Mittelsäger sind sowohl in Deutschland als auch weltweit nicht gefährdet. Die Eiderente wird weltweit als potenziell gefährdet eingestuft, in Deutschland ist sie als Brutvogel bisher nicht bedroht.
Eiderenten sind eine Gattung von Enten innerhalb der Gänsevögel, die in der gesamten nördlichen Holarktis vorkommen. Drei Vertreter der Gattung kommen in Deutschland vorwiegend in küstennahen Gewässern vor. Die Eiderente ist ein verbreiteter Brutvogel an Deutschlands Küsten. Prachteiderente und Scheckente sind sehr seltene Wintergäste.
Gattungsname Melanitta wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet schwarze Enten und weist auf das schwarze Gefieder der Männchen hin. Diese Meeresenten bevorzugen als Lebensraum kleine Seen und Teiche der borealen Wälder oder arktischen Tundren. Die Vögel überwintern in der Regel in teilweise größeren Schwärmen auf dem Meer.
Die Gattung Bucephala umfasst drei Arten, von denen die Büffelkopfente nur in Nordamerika vorkommt. Das vorwiegend beim Männchen ausgeprägte Kopfprofil mit dem kurzen Schnabel und dem haubenförmig erweiterten Nackengefieder kennzeichnet die drei Arten. Nur die Schellente brütet in Deutschland, die Spatelente ist ein gelegentlicher Irrgast.
Die Gattung Clangula ist monotypisch. Sie beschreibt nur eine Art, die Eisente. Sie ist in Deutschland ein regelmäßiger Wintergast, vor allem in der Nord- und Ostsee. Der Gattungsname Clangula leite sich aus dem lateinischen clangere ab und bedeutet klingeln. Ein Bezug zum Ruf dieser Meeresente.
Die Säger sind eine Gattung mit vier rezenten Arten. Der brasilianische Dunkelsäger und der ostasiatische Schuppensäger sind stark bedrohte Arten. Als Brutvogel tritt in Deutschland der Gänse- und Mittelsäger auf. Der neuseeländische Aucklandsäger ist 1840 entdeckt worden und 1910 durch Bejagung und Lebensraumzerstörung bereits ausgestorben.
In seiner äußerlichen Gestalt ähnelt der Zwergsäger sehr den Sägern, von einigen Autoren wurde er deshalb in die Gattung der Säger gestellt. Es kommt allerdings gelegentlich zu Kreuzungen zwischen Zwergsägern und Schellenten, sodass anzunehmen ist, dass diese Art der Gattung Bucephala näher steht.
Der Kappensäger ist in Europa ein sehr seltener Gastvogel, der in Deutschland als Wildvogel bis jetzt nicht nachgewiesen wurde. Beobachtungen von Wildvögeln gibt es aus Großbritannien und Irland. Kappensäger sind beliebte Ziervögel, da sich diese Sägerart leicht halten lässt. Beobachtungen gehen deshalb oft auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurück. Die Gattung ist monotypisch, der Kappensäger (Lophodytes cucullatus) ist der einzige Vertreter der Gattung.
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