Eisente

Clangula hyemalis

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Staus-Einstufung der Eisente entsprechend der Roten Liste der Brutvögel weltweit, Deutschland, Österreich und Schweiz.
Rote Liste

Männliche Eisente (Clangula hyemalis) schwimmt auf dem Meer.
Männliche Eisente (Clangula hyemalis)
Karte zur Verbreitung des Hausrotschwanzes  (Phoenicurus phoenicurus)
Verbreitung

Die Eisente ist eine hocharktische Entenart, die in den Küstengewässern von Ost- und Nordsee überwintert.

Sie ist vor allem in der Ostsee durch die Fischerei stark bedroht. Jedes Jahr sterben 90.000 Seevögel in den Stellnetzen küstennaher Gewässer. Dabei handelt es sich um konservative Schätzungen, die Autoren der Studie vermuten, dass die Zahl der verendeten Vögel weitaus höher liegt.

Die Eisente ist aufgrund ihrer Nahrungsstrategie besonders davon betroffen. Sie ernährt sich von Krustentieren und Muscheln, die sie vom Meeresboden aufsammelt. Dabei verfängt sie sich in den Stellnetzen. Jedes Jahr sterben dabei  1-5 % der gesamten Eisentenpopulation in der Ostsee. 

Steckbrief

Größe: 38-47 cm

Gewicht: 700-800 g

Verbreitung: zirkumpolar in arktischen und subarktischen Regionen

Nahrung: sehr variabel, zur Brutzeit Wasserinsekten und deren Larven, Krebse, selten Pflanzen, in der Überwinterung Krustentiere 

Lebensraum: Subarktische und arktische Feuchtgebiete

Zugverhalten: Zugvogel, überwintert in Küstengewässern von Ostsee, Nordsee, an den Küsten von Alaska, Hudson Bay und entlang des Atlantiks 

Brutzeit: Mai - Juli 

Höchstalter: 22 Jahre

Nest: Bodenbrüter in Wassernähe, durch das Weibchen

Fortpflanzung: hohe Brutplatztreue und monogam, 6 - 9 Eier,  1 Brut pro Jahr.  Brutdauer: 24-29 Tage, flügge nach 35-40 Tagen, 

Bestand: 3,2 - 3,8 Millionen Individuen weltweit

Status: gefährdet, Trend: abnehmend, zwischen 30-49% zwischen 1993 und 2020 in den Überwinterungsgebieten

In Deutschland Wintergast in der Ostsee und Nordsee, sehr selten im Binnenland


Stimmen

Männchen mit sehr charakteristischen, melodischen Rufen während der Balz und bei der Partnerbindung. Weibchen äußern weichere „gut-gut“-Rufe, vorwiegend beim Fressen oder in Interaktion mit dem Partner, sowie spezifische Rufe wie „urk“ oder „uk“, um als Warnrufe. Beide Geschlechter sind besonders während der Balz im Frühling und auf Brutgewässern vokal, können jedoch zu jeder Tageszeit und an beliebigen Orten rufen, einschließlich während nächtlicher Wanderungen.

Balz

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Die Küstengewässer von Nord- und Ostsee gehören zu den wichtigsten Überwinterungsgebieten der Eisente. Besonders bedeutend sind dabei die Gewässer der deutschen Ostsee, in denen sich jeden Winter über 300.000 dieser hocharktischen Enten einfinden. Die Eisenten treffen im Oktober ein und kehren im Mai in ihre sibirischen Brutgebiete zurück. Nur sehr wenige Exemplare verirren sich bis ins Binnenland

Die Zahl der überwinternden Vögel ist jedoch stark rückläufig. In der Pommerschen Bucht ging die Anzahl der Wintergäste zwischen 1988 und 2010 um 82 % zurück. Die Art ist stark durch die Stellnetzfischerei bedroht.

Eine mögliche weitere Ursache für den Rückgang der Rastbestände könnte der Klimawandel sein. In den vergangenen Jahrzehnten wurde bei vielen Entenarten eine Abnahme der Rastbestände beobachtet, während die Anzahl der rastenden Vögel weiter nördlich zunimmt. Die veränderten klimatischen Bedingungen verkürzen offenbar die Zugwege.

Merkmale

Männchen sehr markant, mit langen, stark verlängerten Schwanzfedern. Im Schlichtkleid schwarz-weißes Gefieder, im Brutkleid überwiegen braune Töne. Weibchen kleiner, eher braun-schwarzes Gefieder, mit weißer Gesichtszeichnung ohne die markanten Schwanzfedern. Jungvögel ähneln dem Weibchen, weniger markanter Kopf- und Halsfärbung. 

Quellen und Links

Zitiervorschlag: