Samtente (Melanitta fusca) – die schwarze Ente. Die wissenschaftliche Bezeichnung der Gattung verweist auf die dunkle Gefiederfärbung, während der deutsche Name sich auf die samtweiche Beschaffenheit des Gefieders bezieht.
Wie die Eiderente polstern die Weibchen ihre Nester mit eigenen Daunenfedern aus, um sie vor Kälte zu schützen. Die Qualität der Samtentendaunen ist vergleichbar mit der der Eiderente, doch eine gezielte Ernte lohnt sich nicht, da die Samtente nicht in Kolonien brütet – anders als die traditionell auf Island genutzten Eiderenten. Dort werden die Daunen der Eiderente seit der Zeit der Wikinger am Ende der Brutzeit eingesammelt.
Größe: 51–58 cm
Gewicht: 1100–2100 g
Verbreitung: Nordeuropa bis Zentralsibirien
Nahrung: tierisch, Muscheln, Krebse, Schnecken
Lebensraum: Seen der borealen Zone
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher
Höchstalter: 21 Jahre und 5 Monate
Brutzeit: Mai - Juni
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 7–9 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 26–29 Tage, Führung 30–40 Tage, flügge nach 50–55 Tagen,
Bestand: 85–100 Tausend Brutpaare in Europa und Russland
Status: gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Zugvogel und Wintergast vorwiegend auf der Ostsee
Eher still. Das Männchen gibt während der Balz „vak-vak“-Rufe von sich, während das Weibchen beim morgendlichen Rundflug ein vibrierendes „braaa-braaa-braaa“ oder „kraa-ah kraa-ah kraa“ äußert. Während der Paarungszeit sind beim Männchen zudem leise „kjuorr kjuorr“-Laute sowie kurze, gedämpfte „btr btr“-Rufe zu hören. Ein feiner, dünner Pfiff begleitet zudem das sogenannte Kinnheben während des Balzverhaltens.
Die Samtente ist eine Meeresente, die außerhalb der Brutzeit die Küstengewässer der Nord- und Ostsee aufsucht. In Deutschland treten größere Verbände vorwiegend in der Ostsee auf, wobei die Oderbank in der Pommerschen Bucht eines der wichtigsten Nahrungshabitate bildet. An der Nordseeküste hingegen sind meist nur einzelne Vögel anzutreffen, oft in Gesellschaft von Trauerenten. Die Hauptzugzeiten liegen im März und April sowie im November, wobei die Vögel aus Fennoskandinavien und Sibirien stammen. In der Pommerschen Bucht hat sich zudem ein kleiner Sommerbestand mausernder Samtenten etabliert.
Während der Wintermonate gibt es vereinzelt Beobachtungen im gesamten Bundesgebiet, diese bleiben jedoch selten.
Die Samtente wird vom IUCN als „Vulnerable“ (gefährdet) eingestuft, da ihre Bestände seit den 1990er Jahren stark zurückgegangen sind. Die europäische Winterpopulation ist von etwa 1 Million Vögeln auf 373.000 gesunken, was einem Rückgang von etwa 60 % entspricht, wobei sich die Verluste inzwischen etwas abgeschwächt haben. Besonders betroffen sind die Bestände in der Ostsee sowie die kleineren Überwinterungspopulationen vor den Britischen Inseln. In mehreren Brutgebieten, darunter Armenien, Estland, Finnland, Kasachstan, Russland, Schweden und möglicherweise Türkei, wurden ebenfalls Bestandsrückgänge dokumentiert. Hauptbedrohungen sind Beifang in Fischernetzen, Ölverschmutzungen, Windkraftanlagen in wichtigen Zugkorridoren sowie menschliche Störungen während der Brutzeit.
Große Meeresente. Männchen sind überwiegend schwarz, mit einem gelb bis orange gefärbten Schnabel, der eine dunkle Zeichnung und einen kleinen Höcker aufweist, während Weibchen mittel- bis dunkelbraun mit helleren Gesichtsmarkierungen sind. Jungvögel ähneln den Weibchen, wobei Männchen im Laufe des ersten Winters dunkler werden. Eng verwandte Arten wie Höckersamtente und Kamtschatkasamtente unterscheiden sich hauptsächlich durch Schnabelform und -farbe. Im Flug ist sie an einem auffälligen weißen Flügelband zu erkennen.
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