Die Tauchenten sind ein Tribus innerhalb der Entenvögel, die vorwiegend auf den Süßwassergewässern der Nordhalbkugel weit verbreitet sind. Im Unterschied zu den Gründelenten gehen sie tauchend auf Nahrungssuche. Sie liegen deshalb etwas tiefer im Wasser, da ihr Auftrieb nicht so groß ist. Die großen Füße liegen weiter hinten am Körper, weshalb den Tauchenten der Start vom Wasser schwerer fällt als den Gründelenten.
Es werden drei Gattungen mit 16 Arten unterschieden. Acht davon können in Deutschland beobachtet werden.
Drei Vertreter der Tauchenten sind akut vom Aussterben bedroht. Die indische Rosenkopfente gilt vermutlich bereits als ausgestorben – die letzten bekannten Exemplare starben in den 1940er Jahren in Gefangenschaft. Seitdem gibt es lediglich unbestätigte Sichtungen.
Die Madagaskarmoorente wurde nach jahrzehntelangem Verschwinden im Jahr 2006 in einem kleinen Gebiet Madagaskars wiederentdeckt. Ihr Bestand wird derzeit auf nur 25 bis 50 Individuen geschätzt.
Nicht viel besser steht es um die Baermoorente, eine Tauchente aus Nordostchina. Ihre Population wird auf 150 bis 700 Individuen geschätzt.
Auch die in Deutschland brütende Tafelente ist gefährdet. Allen genannten Arten setzen Lebensraumzerstörung, Bejagung und andere Umweltfaktoren massiv zu.
Die Gattung der Marmelenten ist monotypisch, das heißt, es gibt nur eine Art, die der Gattung zugeordnet ist. Innerhalb der Systematik der Entenvögel nimmt die Marmelente eine Sonderstellung zwischen dem Tribus der Gründelenten und dem der Tauchenten ein. Von ihrem Habitus sind sie den Gründelenten ähnlich. Der Nahrungserwerb erfolgt tauchend und gründelnd, und das Nahrungsspektrum weist pflanzliche und tierische Bestandteile auf.
Der Gattungsname Marmaronetta lehnt sich an die griechische Bezeichnung für marmoriert an und hebt die Gefiederfärbung der Vögel hervor.
Drei Entenarten werden der Gattung Netta zugeordnet. Die Kolbenente brütet auch in Deutschland. Die beiden anderen Vertreter der Gattung, die Peposakaente und die Rotaugenente, sind in Südamerika oder im südwestafrikanischen Raum zu Hause. Alle drei Arten tauchen nur gelegentlich und gehen bevorzugt gründelnd auf Nahrungssuche. Im Unterschied zu den Gründelenten setzen die Beine der Vögel weiter hinten an. Das macht sie zu guten Tauchern, erschwert aber den Gang an Land.
Der Gattungsname Netta leitet sich aus dem griechischen Wort für Ente ab.
Von den zwölf Entenarten der Gattung Aythya brüten die Moorente, die Tafelente und die Reiherente in Deutschland. Die Bergente ist ein regelmäßiger nordischer Wintergast, der gelegentlich in Deutschland gebrütet hat.
Der Gattungsname Aythya kommt aus dem altgriechischen αυθυια und verwaist vermutlich auf die äußerliche Ähnlichkeit zu den ebenfalls schwarz-weiß gefärbten Alkenvögel.
Zitiervorschlag: