Der Mönchsgeier (Aegypius monachus) ist mit dem Bartgeier, die größte Geierart Europas und dominiert oft am Kadaver. Im Unterschied zum Gänsegeier jagt er bei Nahrungsmangel auch aktiv und schlägt Amphibien und kleine Säugetiere.
In den letzten 200 Jahren ist der Mönchsgeier im größten Teil seines Verbreitungsgebietes zurückgegangen. Ursachen sind Nachstellungen durch den Menschen in Form von Vergiftungen, Eier- und Brennholzsammlern, die die niedrigen Nester in Bäumen zerstören. Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungen haben dazu geführt, dass sich die Population in Europa deutlich erholt hat.
Größe: 100-120 cm
Gewicht: 7000-11500 g
Verbreitung: gesamte nördliche Paläarktis und W-Grönland
Nahrung: Südliche Paläarktis von Spanien bis Korea
Lebensraum: bewaldete Gebirgslandschaften
Zugverhalten: meistens Standvogel, Streuungswanderungen
Brutzeit: Februar - April (Europa)
Nest: in Bäumen, selten Felsen
Höchstalter: 28 Jahre
Fortpflanzung: monogame Dauerehe, 1 Ei, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 50-55 Tage, flügge nach 100-120 Tagen
Bestand: 2,3-2,5 Tausend Brutpaare in Europa, 9-10Tausend Vögel weltweit
Status: potenziell gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland: sehr seltener Nahrungsgast
Bei Beobachtungen in Deutschland handelt es sich in der Regel um Vögel aus Wiederansiedlungsprojekten in den Cevennen oder Pyrenäen. Die Vögel sind besendert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese Vögel durch ganz Europa, bis nach Skandinavien streifen. Die Flugrouten der Geier lassen sich auf der Webseite der Vulture Conservation Foundation nachverfolgen.
Nur sehr selten sind Nachweise von unberingten Vögeln, bei denen es sich vermutlich um Wildvögel handelt. So wurde im August 2018 ein unmarkiert Mönchsgeier in Hessen fotografiert. Beobachtungen von Wildvögeln waren auch im 19. und 20. Jahrhundert sehr selten in Deutschland. Etwa 40 Beobachtungen werden dem Zeitraum zwischen 1800 und 1950 zugeordnet.
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