Im Unterschied zu seinem nahen Verwandten dem Rotmilan, ist der Schwarzmilan (Milvus migrans) weit verbreitet und oft die häufigste Greifvogelart. Wie viele andere Greifvögel ist die Bestandsentwicklung auch dieser Art sehr leidvoll gewesen. Durch intensive Bejagung und den Verlust von Lebensraum sind die Bestände in Deutschland stark eingebrochen. In Hessen und Schleswig-Holstein ist der Schwarzmilan zu Beginn der 1930 Jahren sogar ausgestorben.
Die Bezeichnung Schwarzmilan ist irreführend. Seine Gefiederfärbung ist eher rötlich-braun und dunkler, als die des Rotmilans. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ist man davon ausgegangen, das Rot- und Schwarzmilan eine Art seien. Obwohl die Unterschiede in der Größe, der Schwanzform und der Farbe bekannt war, hielt man den Schwarzmilan für einen jungen weiblichen Rotmilan.
Größe: 44-66 cm
Gewicht: 630-1080 g
Verbreitung: gemäßigte Zonen Europas, Afrika, Asien bis Australien
Nahrung: vor allem Aas, bevorzugt Fisch, aber auch Wirbeltiere am Straßenrand
Lebensraum: sehr vielseitig, meidet dichte Wälder, oft in der Nähe von Gewässern
Zugverhalten: Langstreckenzieher in Europa und den nördlichen asiatischen Bereichen, sonst Standvogel
Brutzeit: März -Juni (Europa)
Nest: in hohen Bäumen, einzelen oder in Gruppen bis zu 30 BP
Höchstalter: 23 Jahre und 9 Monate Fortpflanzung: monogame Saisonehe und Dauerehe, hohe Brutplatztreue, 2-3) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 36-38 Tage, flügge nach 42-45 Tagen
Bestand: 6-9 Tausend Brutpaare in Deutschland, 64-100 Tausend in Europa, 1,0-2,5 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: unbekannt)
In Deutschland Zugvogel, Brutvogel, fehlt weitgehend in Nordwest- und Südostdeutschland (Trend: stabil)