Antigone canadensis
Der Kanadakranich (Grus canadensis) kommt in Nordamerika in sechs verschiedenen Unterarten vor. Drei davon sind keine Zugvögel. Die Populationen auf Kuba, in Florida und im Mündungsdelta des Mississippis sind Standvögel.
Wie bei viele andere Kranicharten hat auch das anmutige Verhalten des Kanadakranichs, vor allem die Balztänze, dazu geführt, dass die Vögel Eingang in die Mythologie der Ureinwohner gefunden haben.
Heutzutage ist es vor allem der Zug, der die Menschen begeistert. Zahlreiche Kranichfestivals in dieser Zeit bringen das zum Ausdruck. Mit 600 Tausend Vögeln ist der Kanadakranich die häufigste Kranichart der Welt
Größe: 100-120 cm
Gewicht: 3300-5400 g
Verbreitung: Nordamerika, Ostsibirien
Nahrung: Allesfresser, pflanzliche Nahrung überwiegt, Einzelheiten nicht bekannt
Lebensraum: brütet in den Prärien und Feuchtgebieten Nordamerikas
Zugverhalten: Zugvogel, in Florida und auf Kuba Standvogel.
Brutzeit: April - Mai (nördliche Population)
Nest: Bodenbrüter, in der Nähe von nicht bewaldeten Feuchtgebieten
Fortpflanzung: monogam mit langer Paarbindung, 1-3 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 29-32 Tage, flügge nach 7-10 Wochen
Höchstalter: 21 Jahre und 7 Monate
Bestand: 600 Tausend
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland sechsmal nachgewiesen, zuletzt im Herbst 2024 im Emsland
Der Kanadakranich ist bisher sechsmal in Deutschland nachgewiesen worden. In den Jahren 2013 und 2014 hat es sich um denselben Vogel gehandelt. Das konnte an Fehlfarben im Gefieder der Armschwingen des Vogels festgestellt werden. Zum letzten Mal wurde die Art im November 2024 im Heseper Moor im niedersächsischen Emsland beobachtet.
In den letzten Jahren ist der Kanadakranich häufiger aufgetreten. Interessant ist die Frage, wie die Vögel den Weg nach Europa gefunden haben. Beobachtungen in Schottland, auf den Azoren und den Färöer-Inseln legen eine nordamerikanische Herkunft nah. Diskutiert wird aber auch eine ostsibirische Flugroute von Vögeln, die in Finnland beobachtet wurden. Beide Zugwege sind durch andere Arten, die häufiger in Europa auftreten, schon nachgewiesen worden.
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