Das Teichhuhn (Gallinula chloropus), das kleine grünfüssige Huhn, so die deutsche Übersetzung des wissenschaftlichen Namen, ist in ganz Deutschland verbreitet. Es ist ein Kulturfolger und eine wenig scheue Ralle, die auch auf Gewässeranlagen in städtischen Parks zu beobachten ist. Dennoch steht es auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland. Ganz kann es den Lebensraumverlust als Kulturfolger damit nicht kompensieren.
Größe: 30-38 cm
Gewicht: 192-493 g
Verbreitung: Eurasien, Afrika
Nahrung: Allesfresser
Lebensraum: breites Spektrum natürlicher und künstlicher Gewässer, mit Ufervegetation
Zugverhalten: Standvogel, im nördlichen Verbreitungsgebiet Eurasiens, Zugvogel
Brutzeit: März - August (Europa)
Nest: in dichter Ufervegetation
Höchstalter: 18 Jahre und 7 Monate
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, gelegentlich Polygynie und Polyandrie, 5-11 Eier, 2-3 Bruten pro Jahr, Brutdauer 17-22 Tage, flügge nach 40-50 Tagen
Bestand: 34-59 Tausend Brutpaare in Deutschland, 0,9-1,44 Millionen in Europa, 2,9-6,2 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: stabil)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, weit verbreitet in ganz Deutschland
Unterschiedliche gackernde und schnatternde Rufe. Am markantesten ist ein einzeln oder in langsamen Reihen vorgetragenes "krrruik. Die Warnrufe bestehen aus einer Reihe schnell geäußerter"kik-kik" oder "cuk" Rufe.
Das Teichhuhn brütet in Deutschland an den verschiedensten eutrophen Gewässern mit strukturreichen Uferzonen als Brutplatz. Es ist ein Kulturfolger und oft in geeigneten Lebensräumen im menschlichen Siedlungsraum zu beobachten.
Besonders hohe Dichten finden sich in den Tieflandregionen Nordwestdeutschlands und entlang der Unterläufe von Weser und Elbe, während die Verbreitung in Mittelgebirgen und alpinen Regionen geringer ist. In den Alpenrandgebieten besiedelt das Teichhuhn tiefergelegene Bereiche, nutzt jedoch Hochlagen wie im Schwarzwald bis zu 975 m selten. Insgesamt ist die Art in Deutschland mit Ausnahme der Hochlagen nahezu flächendeckend verbreitet.
In Deutschland ist das Teichhuhn ein Teilzieher. Die meisten Individuen verbleiben während der Wintermonate im Brutgebiet oder ziehen nur kurze Distanzen. Zugvögel aus Deutschland überwintern vorwiegend in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Der Frühjahrszug erfolgt zwischen März und April, während der Wegzug von September bis November stattfindet. Nur wenige Vögel weiter nördlicher gelegener Populationen ziehen durch Deutschland oder überwintern hier.
Der Bestand des Teichhuhns wird aktuell auf 30.000 bis 50.000 Brutpaare geschätzt (Stand 2016). Deutschland wurde erst seit Ende des 19. Jahrhunderts flächendeckend besiedelt. Die Bestandsentwicklung zeigt starke Schwankungen, wobei kalte und eisreiche Winter regelmäßig zu erheblichen Einbrüchen führen. Lebensraumverlust und hoher Freizeitdruck belasten die Entwicklung dieser Rallenart erheblich. Die zunehmende Erschließung urbaner Räume konnte diesen Trend nicht aufhalten. Langfristig wird der Bestand als rückläufig eingestuft, obwohl in den vergangenen Jahren lokal Bestandszuwächse beobachtet wurden.
Mittelgroße Rallenart mit überwiegend schwarzem Gefieder, rotem Schnabel mit gelber Spitze, ein rotes Stirnschild und auffällige weiße Unterschwanzdecken, die durch das Wippen des Schwanzes gezeigt werden. Jungvögel sind blasser, mit bräunlicher oder grauer Oberseite und grünlich-braunem Schnabel, der sich mit dem Alter färbt.
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