Häherkuckuck

Clamator glandarius

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Rote Liste Status des Knutts (Calidris canutus) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit.
Rote Liste

Häherkuckuck (Clamator glandarius) sitzt auf einem Ast.
Häherkuckuck (Clamator glandarius)
Karte zur Verbreitung des Häherkuckucks (Clamator glandarius) weltweit.
Verbreitung

Der Häherkuckuck ist auf der Suche nach Rabeneltern. Er ist ein Brutparasit, der seinen Nachwuchs bevorzugt von Rabenvögeln großziehen lässt. Beim Kuckuck sind es fast ausnahmslos kleinere Singvögel, die als Wirt gewählt werden. Die Wirtsvögel des Häherkuckuck sind größer als er. In Europa ist es oft die Elster. Die Weibchen haben sich nicht wie der Kuckuck auf bestimmte Arten spezialisiert, deren Eifärbung sie imitieren können. Die Eier das Häherkuckucks ähneln denen der Rabenvögel. Farbe und Größe kommen den der Elster am nächsten.

Die Eiablage vollzieht sich in wenigen Sekunden. Das Männchen lenkt die Wirtseltern ab. Es werden keine Eier aus dem Nest entfernt, vermutlich aber welche beschädigt. Der Häherkuckuck schlüpft früher, entwickelt sich rascher, entfernt aber keine seine artfremden Geschwister aktiv. Die können sich oft bei der Futtergabe nicht durchsetzen und verhungern oder werden vom jungen Häherkuckuck erdrückt. Sie überleben nur, wenn sie deutlich vor dem Kuckuck schlüpfen.

Steckbrief

Größe: 35-40 cm  

Gewicht: 168 g

Flügelspannweite: 58-68 cm  

Verbreitung: Iberische Halbinsel bis Iran, Afrika, südlich der Sahara

Verbr.schwerpkt in Europa: Spanien

Nahrung: Insekten, hauptsächlich große, haarige Raupen; Termiten, Heuschrecken, Motten, kleine Eidechsen

Lebensraum: halbtrockene, offene Wälder

Zugverhalten: Zugvogel und Standvogel europäische und südafrikanische Population überwintert im zentralen Afrika

Brutzeit: April - Juni (Europa)

Nest: Brutparasit, parasitiert vor allen Elstern in Europa

Fortpflanzung: monogam, 23 Eier, Legeintervall 2 Tage, Brutdauer 13-15Tage, flügge nach 20-26 Tagen

Bruterfolg und Sterblichkeit: 37 % überleben die ersten 2 Jahre nicht

Höchstalter: unbekannt

Bestand: 84-250 Tausend Brutpaare in Europa, 3,4-10,1 Millionen Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland: sehr seltener Gast, 15 Nachweise, zuletzt 1995 in Bayern


Vogelstimmen

Sehr ruffreudiger Vogel während der Balzzeit, den man oft zuerst hört, bevor man ihn sieht. Die Rufe erinnern etwas an die eines Grünspechtes

Gesang

Rufe


Vorkommen in Deutschland

Der Häherkuckuck ist ein sehr seltener Gastvogel, der bisher nur 15-mal seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland nachgewiesen wurde. Die letzte Beobachtung liegt 30 Jahre zurück. In Bayern und kurz davor in Hessen im Landkreis Marburg-Biedenkopf an der Radenhäuser Lache konnte 1995 insgesamt zwei Vögel in Deutschland nachgewiesen werden. Fast alle Beobachtungen stammen aus den Monaten August bis Oktober. In der Regel waren es Jungvögel aus demselben Jahr.  

Beobachtungen in Österreich und der Schweiz

Nicht ganz so weit zurückliegen die letzten Beobachtungen in den beiden Alpenländern. In Österreich wurde der letzte Häherkuckuck am Darscho, einer Salzlacke im österreichischen Seewinkel im Burgenland, im Juli 2015 entdeckt. In der Schweiz tauchte zuletzt ein Exemplar im Juni 2022 bei Bière im Kanton Waadt auf. Es war der elfte Nachweis seit 1967.

In Österreich sind es seit 1966 neun Beobachtungen gewesen. Auch hier überwiegen Jungvögel, die im Spätsommer oder Herbst entdeckt wurden. Beobachtungen aus der Schweiz verteilen sich auf die Monate März bis September. Festgestellt wird der Häherkuckuck vor allem im Schweizer Mittelland.

Ältere Nachweise aus beiden Ländern liegen nur aus Österreich von 1791 vor.  

Bildergalerie

Männlich und weibliche Häherkuckucke tragen das gleiche Federkleid.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: