Schwarzschnabelkuckuck

Coccyzus erythropthalmus

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Rote Liste Status des Knutts (Calidris canutus) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit.
Rote Liste

Schwarzschnabelkuckuck (links) und Gelbschnabelkuckuck (rechts)
Schwarzschnabelkuckuck (links) und Gelbschnabelkuckuck (rechts)
Karte zur Verbreitung des Schwarzschnabelkuckucks (Coccyzus erythropthalmus) in Amerika.
Verbreitung

Scheu und wesentlich anständiger als seine europäischen Verwandten der Kuckuck und der Häherkuckuck ist der Schwarzschnabelkuckuck. Er legt seiner Eier nur ausnahmsweise in die Nester von Artgenossen oder anderen Vögeln. Der Gelbschnabelkuckuck, die Wanderdrossel, die Katzenspottdrossel und die Schwirrammer sind dann die Ersatzeltern. In der Regel wird der eigene Nachwuchs selbst versorgt.  Er gehört damit zu den fakultativen Brutschmarotzern unter den Kuckucken.

Der Schwarzschnabelkuckuck ist einer der scheuesten und am schwierig zu findender Vögel Nordamerikas. Mit dem Gelbschnabelkuckuck wird er oft verwechselt. Er bevorzugt dichte Wälder, insbesondere Nadelbaumwälder. 

Die Brutzeit steht in Zusammenhang mit der Entwicklung der Insektenpopulationen, vorwiegend Raupen. Dieser Kuckuck ist ein wichtiger Schädlingsbekämpfer und verzehrt große Mengen an Raupen, einschließlich haariger Arten. Die Jungvögel entwickeln sich schnell und sind bereits wenige Tage nach dem Schlüpfen sehr aktiv.

Die Population des Schwarzschnabelkuckucks hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Der Einsatz von Pestiziden, die zur Reduzierung von Raupenpopulationen geführt haben, wird als Hauptursache vermutet.

Steckbrief

Größe: 28-31 cm  

Gewicht: 45-55 g

Verbreitung: Nordamerika

Nahrung: Insekten, vor allem Raupen

Lebensraum: Waldränder von Nadel-, Laub- und Mischwäldern, gerne in Verbindung mit Gewässern, 

Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert in Südamerika, zwischen Venezuela und Bolivien

Brutzeit: Mai - August

Nest: Gebüsch, junge Bäume, in 1-2 m Höhe, 

Fortpflanzung: verm. monogam, 2-4 Eier (-8 bei Mischgelegen), 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 10-11 d, beide brüten, verlassen Nest nach 6-7 d, sind nach 3 Wochen flügge. 

Höchstalter: unbekannt 

Bestand:  460.000 (53 %) Individuen in Kanada und 410.000 (47 %) in den USA

Status: nicht gefährdet, Trend: schwankt stark, abhängig von der Raupenentwicklung

In Deutschland: sehr seltener Gast, einmal, 1952 bei Köln


Vogelstimmen

Aktiv vor allem während der Brutzeit. Der Balzgesang erinnert an den Ruf des heimischen Kuckucks. Der Schwarzschnabelkuckuck ruft sowohl sitzend als auch im Flug. Die nächtlichen Flugaktivitäten in den Sommermonaten sind oft verbunden mit typischen Lautäußerungen.

Gesang

nächtlicher Flugruf


Beobachtungen in Deutschland

Der Schwarzschnabelkuckuck ist in Europa ein sehr seltener Gast. In Deutschland ist er erst einmal nachgewiesen worden. Am 8. Oktober 1952 ist in Hermühlheim bei Köln in Nordrhein-Westfalen ein Exemplar gegen eine Scheibe geflogen und ein paar Tage später verstorben. 

Öfter ist er bisher in Großbritannien beobachtet worden. Insgesamt 16-mal zwischen 1932 auf den Scilly-Inseln und 2017 auf den Shetlandinseln. Bis auf einen Nachweis im Mai sind alle Vögel zwischen August und November festgestellt worden.

In der Schweiz und Österreich der Schwarzschnabelkuckuck noch nicht aufgetreten. 

Häufiger tritt der Gelbschnabelkuckuck in Europa auf. Er ist dem Schwarzschnabelkuckuck sehr ähnlich, hat es aber noch nicht bis Deutschland geschafft. 

Quellen und Links

Zitiervorschlag: