Der Basstölpel (Morus bassanus) brütet in großen Kolonien auf beiden Seiten des Atlantiks. Auf 32 Kolonien, von der bretonischen Küste Frankreichs bis nach Norwegen, verteilen sich die knapp 700 Tausend Brutpaare der europäischen Population. Die Vögel haben eine meist lebenslange Partnertreue und Neststandorttreue.
Die Stoßtaucher entfernen sich bei der Nahrungssuche bis zu mehren hundert Kilometern von ihrer Brutkolonien. Sie werden oft Opfer der Netzfischerei, wenn sie sich in den Netzen verfangen. Rest der Netze werden auch gerne als Nistmaterial verbaut, sehr zum Verhängnis der Basstölpel und andere Vögel, die im Felsen brüten.
Größe: 87-100 cm
Gewicht: 2300-3600 g
Verbreitung: Küsten und Inseln im Nordatlantik von der Nordsee bis zur amerikanischen Küste
Nahrung: Fische, Stoßtaucher bis 40 m
Lebensraum: Küstenbereich bis zur Schelfkante, kein Hochseevogel
Zugverhalten: Streungswanderung abhängig vom Nahrungsangebot
Höchstalter: 32 Jahre und 4 Monate
Brutzeit: März - Juli
Nest: Koloniebrüter in Felsen direkt am Wasser
Fortpflanzung: monogam, 1 (2) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 21-22 Tage, flügge nach 84-97 Tagen, verlassen z.T. das Nest vor dem flügge werden
Bestand: 1206 Brutpaare in Deutschland (2019) 683 Tausend in Europa, 1,5 - 1,8 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, brütet nur auf Helgoland
Der Basstölpel bevorzugt als Neststandort Klippen an den Küsten der Nordsee und des Nordatlantiks. Nur die Insel Helgoland bietet in Deutschland so eine Möglichkeit.
Seit 1991 brütete diese Art im Lummenfelsen von Helgoland. Der Bestand ist rasch angestiegen, 2019 waren es schon 1206 Brutpaare. Man geht davon aus, dass Helgoland von Vögeln der englischen Kanalinseln und aus dem Südosten Irlands besiedelt wurde. Da legen Ringablesungen nahe.
Die Vogelgrippe hat auch der Insel Helgoland 2022 zu erheblichen Verlusten unter den Seevögeln geführt. Betroffen sind vor allem die in Kolonien brütenden Vogelarten. Der Virus H5N1 wird bei den dicht an dicht brütenden Vögeln besonders leicht übertragen. 90 % der Basstölpel Küken vielen 2022 der Infektion zum Opfer.
Auffällig viele Basstölpel sind seitdem durch eine Verfärbung der Iris kennzeichnet. Schottische Wissenschaftler konnten bei Basstölpeln mit einem schwarzen Auge Antikörper des Virus feststellen.
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