Gelbschenkel

Tringa flavipes

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Gelbschenkel (Tringa flavipes)
Gelbschenkel (Tringa flavipes)
Karte zur Verbreitung des Kleinen Gelbschenkels (Tringa flavipes)
Verbreitung

Der Gelbschenkel (Tringa flavipes) ist eine amerikanische Limikolenart aus der Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae). Er hat eine auffällige Beinfärbung, die charakteristisch für die meisten Arten der Gattung Tringa ist. In Europa ist der Gelbschenkel ein seltener Gast, der vor allem im Herbst und Winter beobachtet wird.

Seit dem 19. Jahrhundert ist die Art bei Sportschützen sehr beliebt. Die Vögel, die oft in kleinen Trupps ziehen, kehren zu verletzten Artgenossen zurück und sind so ein leichtes Ziel für Sportjäger. Zum Verzehr eignen sich die maximal 120 g schweren Vögel nicht.

In den USA ist die Jagd mittlerweile verboten, in der Karibik jedoch nicht. Man geht davon aus, dass in den Feuchtgebieten von Barbados jeden Herbst bis zu 15.000 Gelbschenkel geschossen werden.
Die alte deutsche Bezeichnung für den Gelbschenkel war entsprechend der englischen, Lesser Yellowleg, Kleiner Gelbschenkel als Abgrenzung zum Großen Gelbschenkel (Greater Yellowleg). Der Große Gelbschenkel heißt seit 2020 Tüpfelgelbschenkel.  

Steckbrief

Größe: 23-25 cm

Gewicht: 48-114 g

Verbreitung: Nordamerika  

Nahrung: Insekten und deren Larven, kleine Krebse und Schnecken 

Lebensraum: offene boreale Wälder mit Sümpfen und Mooren

Zugverhalten: Zugvogel, überwintert in Mittel- und Südamerika

Brutzeit: Mai - Juli

Nest: Bodenbrüter, 

Fortpflanzung: monogam, 4 (3-5) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 22-23 Tage, flügge nach 22-23 Tagen

Höchstalter:  4 Jahre und 9 Monate   

Bestand: 270 Tausend Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)

In Deutschland seltener nord­a­me­ri­ka­nischer Gastvogel; zuletzt 2024 im Mai am Flugplatz Reichelsheim in der Wetterau (Hessen)


Vogelstimmen

Rufe

Flugrufe


Vorkommen in Deutschland

Karte zu den Beobachtungen des Kleinen Gelbschenkels in Deutschland
Beobachtungen in Deutschland

Der Gelbschenkel gehört zu den häufigsten amerikanischen Limikolenarten, die in Europa zu beobachten sind. In Großbritannien und Irland werden jedes Jahr fünf bis sechs Individuen festgestellt. In Mitteleuropa tritt die Art weniger häufig auf. Seit 1980 ist diese Ausnahmeerscheinung in Deutschland bisher 22-mal nachgewiesen worden.

Beobachtet wurden die Vögel im ganzen Bundesgebiet zu allen Jahreszeiten. Am häufigsten konnte der Kleine Gelbschenkel an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins festgestellt werden. 

Die Beobachtungen im Einzelnen:

 

  1. Düren/NW; 10.05.1980
  2. Donau-Ries/BY; 02.11.1990-01.01.1991
  3. Dithmarschen/SH 19.-21.07.1994 
  4. Dithmarschen/SH; 02.-20.08.1997
  5. Traunstein/BY; 11.08.1998
  6. Dithmarschen/SH; 08.-10.12.2000
  7. Altmühltal/BY; 17.11.-08.12.2002
  8. Nordfriesland/SH; 15.-21.05.2003 
  9. Plön/SH; 20./21.05.2003
  10. Dithmarschen/SH; 09.06.2003
  11. Fehmarn/SH; 20.-23.07.2007
  12. Jerichower Land/SA; 23.11.2009
  13. Potsdam-Mittelmark/BB; 27.-28.04.2009
  14. Stade/NS; 08.12.2011
  15. Norderney/NS; 02.05.2015
  16. Ravensburg/BW; 16.10.-10.11.2017
  17. Rieselfelder Münster/NW; 11.-13.05.2020
  18. Nordfriesland/SH; 10.07.2020
  19. Karlsruhe/BW; 16.11.-13.12.2021
  20. Bremen; 15.02.2023
  21. Wagbachniederung/BW; 05.-10.11.2023 
  22. Wetterau; Hessen: 07.-12.05.2024

Quellen und Links

  • Tibbitts, T. L. and W. Moskoff (2020). Lesser Yellowlegs (Tringa flavipes), version 1.0. In Birds of the World (A. F. Poole, Editor). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA.
  • siehe Literaturverzeichnis

Zitiervorschlag: