Meerstrandläufer (Calidris maritima) sind Schnepfenvögel, die im äußersten Norden Eurasiens und Nordamerikas brüten. An den mitteleuropäischen und nordamerikanischen Küsten überwintern die Vögel. Sie halten sich dort bevorzugt auf felsigem Untergrund auf und nicht wie der Gattungsname Strandläufer vermuten ließe bevorzugt am Strand.
Größe: 20-22 cm
Gewicht: 49-105 g
Verbreitung: nördliche Tundren von Ostkanada bis Sibirien
Nahrung: Insekten, kleine Krebse und Schnecken, gelegentlich auch Pflanzen
Lebensraum: steinige und trockene Bereiche der Küsten und Bergtundren, in Nordeuropa vor allem, in den Fjälls
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, überwintert an den Küsten Europas und dem Osten Nordamerikas
Höchstalter: 20 Jahre und 8 Monate
Brutzeit: Mai - Juli
Nest: Bodenbrüter
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, (3)-4 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 21-24 Tage, flügge nach 19-24 Tagen
Bestand: 58-83 Tausend Brutpaare in Europa, 205-295 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: unbekannt)
In Deutschland Zugvogel und Wintergast
Mit einer Körperlänge von ca. 20 cm sind Meerstrandläufer etwa so groß wie eine Amsel. Im Schlichtkleid ist das Gefieder grau, Beine und Schnabelbasis orange-gelb gefärbt. Das Prachtkleid fällt durch braune und schwarze Farben auf.
Meerstrandläufer werden im ersten Lebensjahr Geschlechtsreif. Sie führen eine saisonale Brutehe. Die Eiablage beginnt in den südlichen Brutgebieten in der ersten Maidekade und kann sich in den nördlichen Bereichen bis Mitte Juni verzögern. Die Brutdauer beträgt 21 bis 23 Tage. Beide Elternvögel brüten. Die Jungvögel werden vom Männchen betreut und sind nach 21 bis 28 Tagen selbständig.
Die Gesangslänge und -komplexität variieren. Charakteristisch sind, ist ein 3-4 mal wiederholtes monotones Gesangelement.
Der Meerstrandläufer ist in Deutschland ein Zugvogel und Wintergast. Die Vögel treffen ab Ende September an Deutschen Küsten ein und ziehen Ende Mai zurück in die Brutgebiete. Meerstrandläufer bevorzugen felsigen Untergrund als Nahrungshabitat während der Winterrast, sie sind weniger im Strandbereich zu finden als andere Watvögel und können auch an Uferbefestigungen und anderen Bauwerken beobachtet werden.
Beobachtungen im Binnenland sind extrem selten. Seit 1995 gibt es nur fünf Nachweise. Alle Beobachtungen fanden im Herbst statt, vier Vögel wurde als K1 bestimmt.
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