Lymnocryptes minimus
Die sehr heimliche Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) wird leicht übersehen. Sie vertraut auf ihre Tarnung und fliegt oft erst auf, wenn man unmittelbar vor ihr steht. Im Unterschied zur Bekassine, die auch sehr spät auffliegt, flieht die Zwergschnepfe aber in der Regel lautlos.
Ihre gute Tarnung erspart ihr leider nicht die Nachstellung durch Jäger. In Frankreich wird die Zwergschnepfe stark bejagt. Fast alle Ringfunde, von in Deutschland beringter Zwergschnepfen, gehen auf Abschüsse zurück.
Größe: 17-19 cm
Gewicht: 28-106 g
Verbreitung: Nordeuropa bis Ostsibirien
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Lappland
Nahrung: Insekten und Insektenlarven, Würmer, Schnecken
Lebensraum: offene Moore, nasse Waldtundra und nördliche Taiga
Zugverhalten: Kurz- und Langstreckenzieher, überwintert In Nordwest Europa, Afrika und Indien
Brutzeit: Mai - September
Nest: Bodenbrüter, bei nassem Untergrund leicht erhöht, versteckt
Fortpflanzung: vermutlich monogame, 4 (3-5) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 21-24 Tage, flügge nach 21-28 Tage
Höchstalter: 12 Jahre und 4 Monate (erlegt)
Bestand: 19,6-44,1 Tausend Brutpaare in Europa; 1 Million Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland: Wintergast und Zugvogel
Die Zwergschnepfe ist in Deutschland ein Durchzügler und Wintergast. Im September setzt der Herbstzug ein, der bis in den November anhält. In den Monaten März und April findet der Frühjahrszug statt. Ein nicht unerheblicher Anteil überwintert auch in Deutschland.
Vermutungen, dass die Zwergschnepfe in Deutschland gebrütet hat, gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Ein eindeutiger Nachweis fehlt bis heute. Es werden gelegentlich balzende Zwergschnepfen beobachtet, dabei handelt es sich aber vermutlich um Durchzugsbalz.
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