Seeschwalben 

Sternidae 

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 Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)

Die Seeschwalben (Sterninae) sind eine Unterfamilie der Familie der Möwen, Seeschwalben und Scherenschnäbel. Die verschiedenen Arten dieser Gruppe sind meist weltweit verbreitet. Als hervorragende Flieger legen sie oft weite Strecken während des Zuges zurück. In der Regel stehen kleine Fische auf dem Speiseplan der Seeschwalben, die im Stoßtauchen erbeutet werden.

Die Eier der Seeschwalben sind lange eine beliebte Proteinquelle für Seefahrer und Jäger gewesen. Bei den Koloniebrütern, die ihre Nester am Boden errichten, ist es einfach gewesen eine größere Menge an Eiern zu sammeln. In Südeuropa hält die illegale Jagd bis heute an. 

Wie der Silberreiher und der Seidenreiher hatten Seeschwalben sehr unter der Hutmode der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu leiden. Es wurden nicht nur Federn, sondern auch ganze Flügel auf den Hüten verbaut.  

Gattungen und Arten

Sternula

Der Gattungsname Sternula lehnt sich an die Gattung Sterna an, in die diese kleinen Seeschwalben lange Zeit eingeordnet waren. Die Gattung ist mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten vertreten. Die Amazonasseeschwalbe in Südamerika und die Zwergseeschwalbe in Osteuropa und Zentralasien sind auch im Binnenland gut vertreten, während die andern Arten der Gattung eher die Küstennähe  bevorzugen. 

Zwergseeschwalbe (Sternula albifrons)
Zwergseeschwalbe
Weltweite Verbreitung der Gattung Sternula.
Verbreitung der Gattung

Gelochelidon

Die Gattung Gelochelidon ist eine monotypische Gruppe innerhalb der Unterfamilie der Seeschwalben. Diese sehr kräftige Seeschwalbe ähnelt in ihrem Körperbau eher den Möwen. Sie unterscheidet sich auch in ihrer Nahrungswahl von den Seeschwalben. Lachseeschwalben sind weltweit verbreitet, die australische Unterart Gelochelidon nilotica macrotarsa wird von manchen Autoren als eigenständige Art geführt.

 

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica) im Schlichtkleid
Lachseeschwalbe
Karte zur Verbreitung der Gattung der Lachseeschwalben
Verbreitung der Gattung

Hydroprogne

Auch die Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia) gehört einer monotypischen Gattung an. Sie ist die größte Seeschwalbe.

Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia)
Raubseeschwalbe
Verbreitung der
Verbreitung

Sumpfseeschwalben

Die Gattung der Sumpfseeschwalben haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Binnenland. Der Deutsche Gattungsname trägt dem Rechnung. Die wissenschaftliche Bezeichnung  Chlidonias leitet sich vom griechischen khelidonios, schwalbenähnlich ab. Drei Vertreter, die Trauerseeschwalbe, die Weißflügel-Seeschwalbe und die Weißbart-Seeschwalbe brüten auch in Deutschland. Alle drei Arten sind weltweit verbreitet. Nur die Schwarzstirn-Seeschwalbe kommt ausschließlich in Neuseeland vor.   

Weißbart-Seeschwalbe (Chlidonias hybrida)
Weißbart-Seeschwalbe
Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)
Trauerseeschwalbe
Karte zur weltweiten Verbreitung der Gattung der Sumpfseeschwalben
Verbreitung der Gattung

Thalasseus

"Geschöpfe des Meeres" lautet die Übersetzung des Gattungsnamen dieser mittelgroßen Seeschwalben, die weltweit verbreitet sind. Die leicht haubenartig aufgestellten Federn des Kopfes sind charakteristisch für alle Vögel dieser Gruppe. Auch die englische Bezeichnung Crested Terns trägt dem Rechnung. In Deutschland brütet die Brandseeschwalbe

Brandseeschwalbe (Thalasseus sandvicensis)
Brandseeschwalbe
Karte zur Verbreitung der Gattung Thalasseus
Verbreitung der Gattung

Sterna

Ursprünglich wurden fasst alle Seeschwalben in der Gattung Sterna zusammengefasst. Molekularbiologische Untersuchungen rechtfertigen jedoch eine Aufteilung der Gattung in sechs eigenständige Gattungen. Die Flussseeschwalbe und die Küstenseeschwalbe brüten auch in Deutschland.

Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Flussseeschwalbe
Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)
Küstenseeschwalbe
Forsterseeschwalbe (Sterna forsteri)
Forsterseeschwalbe

Onychoprion

Vertreter der Gattung  Onychoprion treten in Europa nur als Irrgäste auf. Es sind Seeschwalben, die durch ihr braunes Rückengefieder auffallen.  Der letzte Nachweis in Deutschland gelang 1999 mit einer Zügelseeschwalbe auf Helgoland 

Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus)
Rußseeschwalbe
Karte zur Verbreitung der Gattung Onychoprion
Verbreitung der Gattung

Noddi

Die Noddi, mit ihrem Verbreitungsschwerpunkt im Südpazifik, sind erst einmal in Deutschland nachgewiesen worden. 1912 wurde ein Exemplar im Watt von Nordfriesland erlegt. Dies ist der einzige bekannte Nachweis in Mitteleuropa. Darüber hinaus gibt es nur noch zwei weitere Beobachtungen in der Westpaläarktis. Sie sind nicht nähere mit der Unterfamilie der Seeschwalben verwand und werden nur aus pragmatischen Gründen hier einsortiert.   

Noddi (Anous stolidus)
Noddi
Karte zur weltweiten Verbreitung der Noddiseeschwalben.
Verbreitung der Gattung

Quellen und Links

Zitiervorschlag: