Lachseeschwalbe

Gelochelidon nilotica

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Gefährdungsstatus der Lachseeschwalbe gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Rote Liste

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica)
Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica)
Karte zur Verbreitung der Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica).
Verbreitung

Der deutsche Artname Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica) leitet sich von Lache, einem temporären Gewässer, ab und spricht die bevorzugte Habitatwahl der Vögel an. Sie unterscheidet sich dabei erheblich von anderen Seeschwalben. Das Nahrungsspektrum umfasst Insekten, die auch im Flug erbeutet werden, und kleine Wirbeltiere, wie Eidechsen, die vom Boden aufgelesen werden. Kleine Fische, die oft von den anderen Seeschwalbenarten im Stoßtauchen erbeutet werden, gehören nicht dazu. 

Die Lachseeschwalbe unterscheidet sich auch mit ihrer kräftigen Körpergestalt erheblich von den schlanken Seeschwalben. Die englische Bezeichnung Gull-billed Tern trägt dem Rechnung.

Steckbrief

Größe: 33 - 43 cm

Gewicht: 130 - 320g

Verbreitung: weltweit zerstreut an den Küsten und Seen von Amerika bis Australien

Nahrung: Insekten, kleine Wirbeltiere

Lebensraum: sandige Meeresküsten und Ufer von Steppenseen, gelegentlich Flussinseln

Zugverhalten: europäische Population überwintert in W-Afrika, zentralasiatische in Indien, ostasiatische bis Australien. 

Höchstalter:  15 Jahre und 9 Monate

Brutzeit: Mai - Juni

Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, 2-3 Eier; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 22 - 23 Tage, flügge nach 30  Tagen, werden oft noch auf dem Wegzug gefüttert

Bestand: 17 - 21 Tausend Brutpaare in Europa, 150 - 320 Tausend weltweit, 

Status: weltweit nicht gefährdet, in Deutschland vom Aussterben bedroht 
In Deutschland Brutvogel mit noch wenigen Paaren in Schleswig-Holstein 


Vogelstimmen

Flugrufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung der Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica) in Deutschland
Verbreitung

Die Lachseeschwalbe bevorzugt flache Gewässerbereiche, brütet in Dünen und Heiden, an vegetationsarmen Gewässern und gelegentlich auf Kiesbänken. 

Europa liegt am Rande des Verbreitungsgebietes der Lachseeschwalbe. In Deutschland war ihr Vorkommen immer nur inselartig. Brutvorkommen gab es vorwiegend im Bereich der Norddeutschen Nordseeküste. In Bayern entlang der Donau und deren Nebenflüssen.  

Mittlerweile beschränkt sich das Vorkommen in Deutschland nur noch auf den Neufelder-Koog und die niedersächsischen Elbeästuare.

In Deutschland ist die Lachseeschwalbe ein Zugvogel, der im April und Mai in die Brutgebiete zurückkehrt und im Juli und August Deutschland wieder verlässt. 

Bestandsentwicklung

In Deutschland wird die Lachseeschwalbe in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 1 - vom Aussterben bedroht - geführt. Die Vorkommen im Binnenland sind als Folge der Flussbegradigungen vollkommen erloschen. Eindeichungen entlang der Küsten und das Aussüßen der Köge führten zu einem erheblichen Bestandseinbruch. Mittlerweile ist die deutsche Population auf 47 Brutpaare (Stand 2020) zusammengeschmolzen, die in den Elbästuaren und im Neufelder-Koog brüten. Neben den Lebensraumverlusten haben die Vogelliebhaber auch selbst viel zum Rückgang der Art beigetragen. Das am Rande des Verbreitungsgebietes nur inselartige Vorkommen der Lachseeschwalbe in Deutschland hat dazu geführt, dass sie sehr begehrt bei Sammlern war. Bis weit im 20. Jahrhundert waren nicht nur naturkundliche Sammlungen, sondern auch viele private Sammler Abnehmer für Eier und Stopfpräparaten. In Bayern, wo die Population immer nur wenige Hundert Vögel umfasste, sind Mitte des 19. Jahrhunderts die Bestände von Jägern regelrecht geplündert worden. 

Merkmale

Die Lachseeschwalbe ist eine mittelgroße, kompakt gebaute Seeschwalbe mit kurzem, kräftigem Schnabel, blassgrauen Flügeln und reinweißer Unterseite; im Brutkleid trägt sie eine schwarze Kappe und schwarze Beine. Außerhalb der Brutzeit sowie im Jugendkleid fehlt die schwarze Kappe, stattdessen zeigen sich dunkle Augenflecken und feine Kopfzeichnung; Jungvögel besitzen zudem bräunlich gefleckte Flügeloberseiten. 

Quellen und Links

Zitiervorschlag: