Der Bestand der Trauerseeschwalbe ist in Europa stark rückläufig. In manchen Ländern beträgt er fast 95 %. Die Ursachen sind vielfältig und stehen in erster Linie in Verbindung mit der Eutrophierung der Gewässer. Die Krebsschere, eine Wasserpflanze, dient den Seeschwalben als Unterlage beim Nestbau. Sie fehlt in nährstoffreichen Gewässern. Der hohe Nährstoffeintrag hat auch zu einem Rückgang großer Insekten geführt. Vor allem Libellen stellen eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Jungvögel dar. Die Trauerseeschwalbe ist auf Fische und Regenwürmer während der Aufzucht ausgewichen. Eine Nahrungsquelle, die weniger zuverlässig ist.
Größe: 23- 28 cm
Gewicht: 60 - 86g
Verbreitung: gemäßigte bis boreale Zone Nordamerika; von Südosteuropa bis zu Mongolei,
Nahrung: Insekten während der Brutzeit, kleine Fische auf dem Zug
Lebensraum: Schwimmblattzone eutrophierter Gewässer
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert an den Küsten Afrikas und Mittel- und Südamerikas
Höchstalter: 21 Jahre
Brutzeit: Mai - Juni
Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, Koloniebrüter, 2-3 Eier; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 20 - 22 Tage, flügge nach 25 - 28 Tagen,
Bestand: 900 - 1100 Brutpaare in Deutschland; 500 Tausend - 1 Million in Europa und Asien, 300 - 750 Tausend in Nordamerika
Status: nicht gefährdet (weltweit); in Deutschland vom Aussterben bedroht
In Deutschland Brutvogel vor allem nordöstlich der Elbe
In Deutschland hat die Trauerseeschwalbe ihren Verbreitungsschwerpunkt heute nur noch im Nordostdeutschen Tiefland, an der Oder, der Spree und den Seen der Uckermark. In Nordwestdeutschland kommt sie nur noch sehr lückenhaft vor.
Sie bevorzugt ausgedehnte, vegetationsreiche, stehende oder langsam fließende Gewässer.
In Deutschland ist die Trauerseeschwalbe ein Brut- und Zugvogel. Der Heim- und Durchzug findet im April und Mai statt. Der Wegzug verläuft von Juli bis September. Trauerseeschwalben der europäischen Population überwintern an der Atlantikküste Afrikas.
In den Flussniederungen war die Trauerseeschwalbe noch im 19. Jahrhundert ein weit verbreiteter Brutvogel in ganz Deutschland. Koloniestärken bis zu 2000 Brutpaaren sind dokumentiert. Im Zuge der Entwässerung, Drainierung, Eindeichung von Überschwemmungsgebieten und Uferzonen hat die Trauerseeschwalbe weite Teile ihres Lebensraums verloren. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ist der Bestand auf etwa 1000 Brutpaare in ganz Deutschland zusammengeschrumpft. Seitdem ist er stabil.
Das Unterschutzstellen der letzten Bruthabitate und das Anbieten von Nisthilfen hat die Art auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Etwa 80 Prozent der Brutpaare in Deutschland brüten mittlerweile auf künstlichen Nisthilfen. Auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland wird die Trauerseeschwalbe in der Kategorie 1 - vom Aussterben bedroht - geführt.
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