Schwarzbrauenalbatros

Thalassarche melanophris

Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) im Flug
Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) (Foto: M. Raab)
Karte zur Verbreitung des Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris)
Verbreitung

Der Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) ist die häufigste Art in der Familie der Albatrosse. Er brütet auf Inseln rund um die Antarktis. Die meiste Zeit verbringt er aber in der Luft. Vor allem in der Drake Passage, zwischen der Südspitze Amerikas und der Antarktis halten sich die Schwarzbrauenalbatrosse auf. Sie ernähren sich hauptsächlich von Krustentieren und Tintenfischen, die sie von der Wasseroberfläche ablesen oder im Stoßtauchen  erbeuten.

Ein wichtiger Faktor bei der Nahrungssuche ist auch die Fischindustrie, die Fischabfälle oder Beifang auf dem offenen Meer entsorgen. Davon profitieren die Vögel. Viele Albatrosse und andere Seevögel verfangen sich aber auch in den Langleinen. Langfristig wird sich auch die Überfischung negativ auf den Bruterfolg der Vögel auswirken.       

Steckbrief

Größe: 79-93 cm

Gewicht: 2840-4658 g

Verbreitung: Auf der Südhalbkugel zirkumpolar bis zu den Subtropen 

Nahrung: Fische, Krebstiere, Fischereiabfälle  

Lebensraum: offenes Meer  

Zugverhalten: Streuungswanderung nach der Brutzeit 

Brutzeit: Oktober - April

Nest: Bodenbrüter, napfförmiges Nest aus Erde in großen Kolonien, bevorzugt an Steilküsten

Fortpflanzung: monogame Dauerehe, hohe Nistplatztreue, 1 Ei, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 66-71 Tage, flügge nach 116 Tagen

Höchstalter: mehr als 70 Jahre  

Bestand: 1,4 Millionen Vögel weltweit,  

Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend

In Deutschland sehr seltener Gastvogel, vier Nachweise, 1988, 1990, 2014-19 auf Helgoland und Sylt, zuletzt im April 2022 auf Helgoland


Vogelstimmen

Rufe


Beobachtungen in Deutschland

Karte zu den Beobachtungen von Schwarzbrauenalbatrossen von 2014-2020 in der Nordsee und dem Atlantik
Beobachtungen von 2014-2020

Nur selten tauchen der Schwarzbrauenalbatros auf der Nordhalbkugel auf. Einige sind für lange Zeit geblieben. So lebte von 1860 bis zu seinem Abschuss 1894 ein Schwarzbrauenalbatros in einer Basstölpelkolonie auf den Färöer.  40 Jahre lang, von 1967 bis 2007, übersommerte ein Exemplar in verschiedenen schottischen Basstölpelkolonien. 

Auch der letzte Nachweis eines Schwarzbrauenalbatros in Deutschland gehört zu diesen treuen Gästen. Seit 2014 durchstreift er die Nordsee und den Atlantik. Mehrfach konnte er auf Sylt und Helgoland beobachtet werden. Ob es sich dabei immer um den selben Vogel gehandelt hat, ist sehr wahrscheinlich. 

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: