Wellenläufer

Hydrobatidae

Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus) im Flug vor der bretonischen Atlantikküste.
Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus)
Verbreitung der Familie der Wellenläufer welteit.
Verbreitung

Die Wellenläufer sind eine kleine Familie der Hochseevögel, die nur aus einer Gattung mit 18 Arten besteht. Ihr Lebensraum sind die Meere der nördlichen Hemisphäre. Sie sind eng verwandt mit den Sturmschwalben, die vor allem auf der südlichen Erdhalbkugel vorkommen. Beide Lebensräume überschneiden sich. In ihrem Körperbau unterscheiden sie sich nur wenig.  Wellenläufer haben längere Flügel, kürzere Beine, einen etwas kleineren Schädel. Ihre Körpergröße variiert zwischen der Größe eines Buchfinken und der einer Amsel, 15-25 cm.    

Fortpflanzung

Die meiste Zeit verbringen Wellenläufer auf offener See. Nur zur Brutzeit suchen sie kleine, isolierte Inseln auf. Sie brüten in Felsspalten oder selbst gegrabenen Erdhöhlen. Das Weibchen legt ein Ei, dessen Masse etwa 30 % ihres eigenen Körpergewichts beträgt. 50 Tage wird es von beiden Elternteilen bebrütet, drei- bis viermal länger als beim Buchfinken oder der Amsel. Das Küken trägt ein sehr dichtes Daunenkleid und riecht in der Regel intensiv nach Moschus. Die Eltern füttern meistens in der Nacht, um Prädatoren an Land zu entgehen. Sie finden mit ihrem hervorragend entwickelten Geruchssinn so das Küken leicht. Nach einer Woche kehren die Eltern nur noch zum Füttern zum Nest zurück. Der Jungvogel wird nach etwa zwei Monaten flügge und verlässt selbstständig die Bruthöhle. 

Wellenläufer sind monogam und haben, wie alle Hochseevögel, eine hohe Nistplatz- und Partnertreue.  

Ernährung

Das Nahrungsspektrum besteht aus Zooplankton, kleinen Fischen und Krebsen, die sie von der Wasseroberfläche im Flug auflesen.  Gelegentlich ruhen die Wellenläufer in größeren Verbänden auf dem Wasser.  

Gefährdung

Wie viele Seevögel sind auch einige Arten der Wellenläufer in ihrem Bestand bedroht. 40 % gelten als gefährdet. Vor allem Raubsäuger in ihrem Bruthabitat, durch den Menschen eingeschleppte Katzen und Ratten, stellen eine große Gefährdung dar. 

Da Wellenläufer weitgehend pelagisch leben und wegen ihrer geringen Körpergröße nicht so leicht zu beobachten sind, ist nur sehr wenig über ihre Biologie außerhalb der Brutperiode bekannt.

Vorkommen in Deutschland

Diese Hochseevögel brüten nicht in Deutschland. Sie werden vor allem an der deutschen Nordseeküste und auf offener See beobachtet. Starke Stürme können sie jedoch weit in das Binnenland verdriften. Der Wellenläufer wird deutlich häufiger als der Sturmwellenläufer beobachtet.   

Arten

Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus) im Flug vor der bretonischen Atlantikküste.
Sturmwellenläufer

Quellen und Links

Zitiervorschlag: