Der Blauschwanz (Tarsiger cyanurus) ist ein Brutvogel, der hauptsächlich in den Wäldern der sibirischen Taiga brütet. Nur fünf Prozent beträgt der Anteil der europäischen Population an der gesamten Population. Der kleine finnische Brutbestand unterliegt großen Schwankungen. Er bevorzugt alte und strukturreiche Wälder und reagiert empfindlich auf Störungen. Der Blauschwanzbestand hat in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch gilt die Art in Finnland als gefährdete Art.
Größe: 13-14 cm
Gewicht: 10-18 g
Verbreitung: Finnland bis in den Nordosten Russlands und Japans
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Nordwesten Russlands
Nahrung: kleine Wirbellose, vorwiegend Insekten, auch Früchte und Samen
Lebensraum: feuchte und strukturreiche Taigawälder
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert von Südostchina bis Japan
Brutzeit: Mai - August
Nest: Bodenbrüter, versteckt in der Kraut- und Strauchschicht
Fortpflanzung: 3-7 Eier, 1 (2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 15 Tage, Nestlingszeit 15Tage
Höchstalter: unbekannt
Bestand: 20-57 Tausend Brutpaare in Europa, hauptsächlich Russland, finnische Population schwankt stark - 50-300 BP; 0,8-2,1 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland: Ausnahmeerscheinung vorwiegend auf Helgoland
Der Blauschwanz ist in Deutschland eine seltene Ausnahmeerscheinung. Er ist in diesem Jahrtausend bisher 37-mal nachgewiesen worden. Die Beobachtungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Das hängt vermutlich mit der Entwicklung der Population in Finnland zurück. Einzelne Vögel werden fast jährlich, vor allem auf Helgoland und an der deutschen Küste beobachtet. Nachweise im Binnenland sind sehr selten. 2006 wurde ein Blauschwanz bei Hannover und 2015 bei Berlin festgestellt. Beobachtet werden die Vögel vorwiegend von September bis November.
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