Der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus ) gehört zur Familie der Fliegenschnäpper und ist wie alle Vertreter der Gattung Rotschwänze leicht an seinem rostroten Schwanz zu erkennen. Als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter bewohnt er vorwiegend lichte Laubwälder, Parkanlagen und Gärten mit altem Baumbestand.
Während sich die Männchen von Haus- und Gartenrotschwanz leicht unterscheiden lassen, ist das bei den Weibchen deutlich schwieriger. Das Gartenrotschwanzweibchen ist an seiner deutlich farbigeren ins Orange gehenden Unterseite vom einfarbigen Weibchen des Hausrotschwanzes zu erkennen. Es kommt gelegentlich zu Hybriden zwischen beiden Arten. Die Art kommt im Unterschied zum Hausrotschwanz auch viel weiter nördlich vor. Der Gartenrotschwanz ist ein Langstreckenzieher, der schon im Spätsommer in die Überwinterungsgebiete südlich der Sahara abzieht und Ende März in die Brutgebiete zurückkehrt.
Größe: 13-14,5 cm
Gewicht: 11-23g
Verbreitung: Europa bis Zentralasien
Nahrung: Insekten, Spinnen vom Boden und aus der Krautschicht, auch Beeren und Früchte
Lebensraum: offene Wälder, alte Parkanlagen und Gärten, Streuobstwiesen
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert in den Savannen Afrikas
Brutzeit: April- Juli
Nest: Höhlenbrüter in Bäumen, an Gebäuden, in Nistkästen
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, mit hoher Revier- und Partnertreue, 5-7 (3-10) Eier, 1 (2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-14 Tage, Nestlingszeit 13-15 Tage
Höchstalter: 10 Jahre, 3 Monate (erlegt)
Bestand: 91-155 Tausend Brutpaare in Deutschland, 9,6-15,0 Millionen in Europa, 32,1-49,8 Millionen Vögel weltweit
Verbreitungsschwerpunkt: Schweden, Finnland, Nordwest Russland
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland Zugvogel, brütet in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend: stabil
Gesang
Warnrufe
Globale ist die Art nicht bedroht, lokal leidet der Gartenrotschwanz seit den fünziger Jahren des voherigen Jahrhundets unter einem straken Rückgang aufgrund des landwirtschaftlichen Strukturwandels. Das Vorkommen der Art ist an eine vielgestalltige offene Kulturlandschaft gebunden. So bevorzugt der Gartenrotschwanz Streuobstwiesen, offene Weich- und Hartholzauen, Kleingärten und reich strukturierte Parkanlagen, mit alten Bäumen und einem kurrasigen Untergrund.
Der Gartenrotschwanz ist ein Langstreckenzieher, der ab April in seinen deutschen Brutgebieten ankommt. Der Frühjahrszug erstreckt sich bis in den Mai. Bis in den Juni hält der Durchzug skandinavischer Brutvögel an. Ab Ende Juli setzt der Herbstzug ein, er kann bis in den November anhalten.
Als trans-Saharazieher hat der Gartenrotschwanz in der Mitte des 20. Jahrhundert sehr in unter der Trockenheit in den Überwinterungsgebieten gelitten. Von dem Einbruch hat sich die Art wieder erholt. Die Bestände nehmen in den letzten Jahren zu.
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