Der Halsbandschnäpper ist ein Schweden-Fan, zumindest der Inseln Öland und Gotland. Auf dieser Ostseeinsel existiert ein isoliertes Brutvorkommen mit etwa 4000 Brutpaaren. Die nördliche Verbreitungsgrenze des geschlossenen Brutvorkommens verläuft etwa 500 km weiter südlich. Auch die Dichte der schwedischen Population ist beachtlich, in Deutschland brüten in einem erheblich größeren Areal etwa genauso viele Halsbandschnäpper.
Auch sonst wirft die Verbreitung dieses Fliegenschnäppers einige Fragen auf, die noch nicht geklärt sind. So besetzt der Halsbandschnäpper weite Teile des nordwestlichen und zentralen Polens, kommt aber in den östlichen Bundesländern nicht vor. In beiden Ländern steht ein ausreichendes Angebot an Eichen-Hainbuchenwäldern zur Verfügung, einem bevorzugten Lebensraum des Halsbandschnäppers.
Es könnte am mehr ozeanisch geprägtem Klima, mit einem nasseren und kälteren Frühling liegen. Das Klima herrscht aber auch in Schweden vor.
Größe: 13 cm
Gewicht: 10,5-13,5 g
Flügelspannweite: 15-19 cm
Verbreitung: Ostfrankreich bis zur Wolga, Italien, Balkan, Südschweden, Gotland und Öland
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Karpatenbogen
Nahrung: fliegende Insekten und andere Gliedertiere, bevorzugt in den oberen Baumschichten, auch Samen und Früchte
Lebensraum: offene Wälder, Parkanlagen mit altem Baumbestand und ausreichendem Angebot an Nisthöhlen
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert im Süden Afrikas
Brutzeit: April - Juli
Nest: Baumhöhle in 3-32 m Höhe,
Fortpflanzung: monogam, gelegentlich polygyn 5-7 (1-9) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 12-14 Tage, durch beide, Nestlingszeit 15-18 Tage
Höchstalter: 9 Jahre, 10 Monate (Wiederfang)
Bestand: 3,7-5,5 Tausend Brutpaare in Deutschland, 1,5-3,1 Millionen in Europa
Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend
In Deutschland: gefährdet, Trend: rückgängig
Der Gesang ist eine kurze Reihe von hohen, dünnen, ausgezogenen Tönen, die an den Gesang der Rotkehlchen erinnern, jedoch langsamer und höher als beim Trauerschnäpper sind. Die Phrasen werden oft durch lange Pausen oder durch „seep“-Laute unterbrochen. Der Kontaktruf ist ein einzelner, leiser „tsrr“-Laut und der Alarmruf ein dünner, klarer, ausgezogener „sieb“- oder „seep“-Laut, oft kombiniert mit „tck“ im Alarm, z.B. „tck-seep“.
Der Halsbandschnäpper kommt als Brutvogel vor allem in südwestdeutschen Streuobstwiesen vor. In Bayern sind alte Laubwälder mit viel Totholz, insbesondere lichte Eichenwälder, wichtiger. Auch Auwälder entlang der Donau und Isar werden gerne besiedelt.
Das Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland liegt im Südwesten, vorwiegend im Schichtstufenland und im nördlichen Alpenvorland. Es gibt drei große Verbreitungszentren: Baden-Württemberg, Nordwestbayern und entlang der Donau und Isar. Außerhalb dieser Zentren gibt es kleinere, isolierte Vorkommen in anderen Regionen Deutschlands. Zum Beispiel bei Frankfurt, in der hessischen Rheinebene und im saarländischen Saar- und Bliesgau. Auch in Sachsen hat der Halsbandschnäpper schon gebrütet.
Das Überwinterungsgebiet des Halsbandschnäppers liegt im südlichen Afrika. Der Langstreckenzieher kehrt im April und Mai in die Brutgebiete zurück. Im Juli hat der Herbstzug seinen Höhepunkt. Die Zugroute verläuft über Italien nach Afrika.
Der Bestand in Deutschland wird auf 3,0-5,5 Tausend Brutpaare geschätzt (Stand 2016). Die Bestandsentwicklung gilt als stabil, mit leicht steigender Tendenz in den letzten Jahren. Vor allem in Baden-Württemberg nehmen die Zahlen zu. In Bayern ist die Entwicklung unterschiedlich. Neben Neunansiedlungen sind aber auch Verluste alter Brutplätze zu verzeichnen.
Besonders positiv auf die Populationsentwicklung hat sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts der massive Einsatz von Nisthilfen in Baden-Württemberg ausgewirkt.
Bis 2006 wurde der Halsbandschnäpper in der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland in der Kategorie 1, vom Aussterben bedroht, geführt. Seitdem gilt er nur noch als gefährdet und wird der Kategorie 3 zugeordnet.
Männchen sind Oberseite glänzend schwarz, mit weißem breiten Halskragen, weißer Unterseite, weißem Bürzel, schwarzen Flügelfedern mit weißen Basen, weiße Achselhöhlen und Unterflügeldecken. Die Oberseite des Weibchens ist graubraun, mit weißer Stirn, hellem Kragen und Bürzel, dunkle Flügelfedern mit weißen Basen, weiße Unterseite. Jungvögel sind oberseits dunkelbraun mit hellen Flecken. Die Unterseite ist buffig-weiß mit schwarzen Federspitzen.
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