Der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) ist ein Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper. Er bevorzugt ein offenes karg bewachsenes Gelände. Das Brutgebiet erstreckt sich über ganz Europa, den gesamten Norden des asiatischen Kontinents, Alaska und die Küstenregionen von Grönland und nordost Kanadas. Das Überwinterungsgebiet ist vergleichsweise klein. Die gesamte Population überwintert in Afrika südlich der Sahara. Wie alle Vertreter der Gattung Steinschmätzer sind die Männchen viel auffälliger gefärbt als die Weibchen.
Größe: 15-16 cm
Gewicht: 22-28 g
Flügelspannweite: 26-28 cm
Verbreitung: gesamte nördliche Hemisphäre, Nordamerika nur in Alaska und Nordosten Kanadas und Grönland
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Norwegen
Nahrung: saisonal angepasster Allesfresser, adulte und larvale Insekten, Spinnen, kl. Wirbellose, Beeren
Lebensraum: offene Landschaft mit niedriger Vegetation, Kurzgraswiesen, Weideland, Heide, Sanddünen, trockene Ebenen, Steppe und Tundra.
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert südlich der Sahara in Afrika
Brutzeit: April - Juli
Nest: Bodenbrüter, versteckt in Spalten, Löchern, Erdhöhlen
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, gel. polygam, 5-6 (3-7) Eier, 1 (2 in gemäßigten Breiten) Brut pro Jahr, Brutdauer 13-14 Tage, durch beide, Nestlingszeit 13-15 Tage, flügge nach 17-19 Tagen
Bruterfolg: 70-80 % flügge Küken je Brut
Höchstalter: 10 Jahre, 1 Monat (Wiederfang)
Bestand: 2,0-3,1 Tausend Brutpaare in Deutschland, 5,3-15,8 Millionen in Europa, bis zu 500 Milli Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: leichter Rückgang
In Deutschland: vom Aussterben bedroht, Trend starker Rückgang
Steinschmätzer sind ausgesprochen territorial, auch im Winterquartier. Zur Reviermarkierung unternimmt das Männchen Singflüge, bei denen die Schwanzfedern durch Spreizen zur Schau gestellt werden.
Gesang
Rufe
Das Vorkommen des Steinschmätzers in Deutschland beschränkt sich im Wesentlichen nur noch auf die Ostdeutschen Bundesländern. Darüber hinaus gibt es kleine Populationen in Ost- und Nordfriesland, im Allgäu und im Oberrheinischen Tiefland zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz.
Der Frühjahrszug setzt Ende März ein und verläuft bis in den Juni. Im Juli beginnt der Herbstzug und hält bis in den Oktober an. Deutschland ist eine Drehscheibe des Steinschmätzerzuges. Nicht nur skandinavische und britische Brutvögel ziehen durch Deutschland, sondern auch isländische, grönländische und vermutlich auch kanadische Vögel ziehen regelmäßig über Deutschland zum Überwintern in die Savannen Afrikas.
Die Vogelart kam zu Beginn des letzten Jahrhunderts in ganz Deutschland vor. Mit Ausnahme des Alpenvorlandes und den eher kühl-feuchten Mittelgebirgsregionen galt der Steinschmätzer als verbreiteter Brutvogel. Noch 1980 wurde der Brutbestand in Gesamtdeutschland auf ca. 23.000 Brutpaare geschätzt. Heute sind es wahrscheinlich nicht mehr als 3000 Paare. Die Art hat sehr unter dem Rückgang ihrer bevorzugten Habitate zu leiden. Sie gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht und wird in der Kategorie I der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland geführt.
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