Regulus ignicapilla
Das Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla) ist dem Wintergoldhähnchen sehr ähnlich. Erst Alfred Brehm unterschied beide Arten. Sie verdanken ihren Namen dem goldgelben Schopf, der wie ein Hahnenkamm über den Kopf verläuft. Beim Sommergoldhähnchen ist er deutlich orange, währen das Wintergoldhähnchen nur gelbe Farbtöne in seinem Kamm hat, die zum übrigen Gefieder schwarz abgegrenzt sind.
Das Sommergoldhähnchen ist in unseren Breiten ein Zugvogel. Das Wintergoldhähnchen hingegen bleibt im Winter und zieht nicht ab.
Größe: 9 cm
Gewicht: 5-7 g
Verbreitung: Nordafrika und Europa, fehlt im Norden
Verbreitungsschwerpunkt: Mittelgebirgslagen Süddeutschlands und der Schweiz
Nahrung: kleine Wirbellose Spinnen, Blattläuse
Lebensraum: Fichtenbestände, Kiefern- und Mischwälder mit hohem Nadelbaumanteil
Nest: frei hängend, halbkugelförmig, zwischen den Zweigen
Brutzeit: April - August
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 7-10 (5-13) Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 14-16 Tage, Nestlingszeit 20-22 Tage, selbstständig nach 34-35 Tagen
Höchstalter: 9 Jahre, 11 Monate (Voliere)
Bestand: 1,25-1,85 Millionen Brutpaare in Deutschland, 4,2-7,1 Millionen in Europa, 8,8-15,0 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland: Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, nicht gefährdet, Trend stabil
Der Reviergesang ist eine Reihe von sehr hohen und ansteigenden Tönen. "sisisisi". Im Vergleich zu anderen Singvogelarten ist er nicht sehr markant. Außerdem ist der Frequenzbereich so hoch, dass ältere Menschen Schwierigkeiten haben ihn überhaupt wahrzunehmen.
Das Sommergoldhähnchen bevorzugt, ähnlich wie das Wintergoldhähnchen, die Fichte. Vor allem Nadelwälder aber auch Mischwälder mit einem hohen Anteil an Nadelbäumen werden als Bruthabitat gewählt. Die Bindung an die Fichte ist nicht so stark wie beim Wintergoldhähnchen. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Art in den nadelwaldreichen Mittelgebirgen.
In Deutschland ist das Sommergoldhähnchen ein Kurzstreckenzieher. Ende September beginnt der Herbstzug, der Höhepunkt des Frühjahreszuges findet im März und April statt. Die Vögel überwintern im westlichen Mittelmeerraum, immer mehr überwintern aber auch in Deutschland.
Die Bestandsentwicklung des Sommergoldhähnchens in Deutschland ist an die Aufforstung mit Fichten gebunden. In Süddeutschland kam im 19. Jahrhundert zu einer deutlichen Zunahme. Im norddeutschen Bereich ist diese erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts zu beobachten. Die Ausbreitung in die Norddeutschen Tiefebene verlief im Vergleich zum Wintergoldhähnchen später und langsamer. Regionale Schwankungen in den letzten Jahrzehnten haben insgesamt zu einem gleichbleibenden Bestand geführt. Das Sommergoldhähnchen ist in seinem Bestand in Deutschland nicht gefährdet. Die Bestandsentwicklung wird als stabil eingeschätzt.
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