Curruca crassirostris
Die Nachtigallengrasmücke (Curruca crassirostris) baut gerne ihr Nest in enger Gesellschaft zum Rotkopfwürger. Dieser zeigt ein ausgeprägtes Abwehrverhalten bei Nesträubern. Eine ähnliche Beziehung gibt es zwischen dem Neuntöter und der Sperbergrasmücke. Untersuchungen an diesen beiden Arten konnten zeigen, dass der Bruterfolg bei beiden deutlich höher ist. Die Nähe des Würgers wird aktiv von der Grasmücke gesucht. Ändert der Würge seinen Neststandort, zieht die Grasmücke nach.
Größe: 15 cm
Gewicht: 14,8-27 g
Verbreitung: Balkanhalbinsel bis Pakistan
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Kroatien
Nahrung: Arthropoden und deren Larven
Lebensraum: offene und halb offene Wälder mit buschigem Bewuchs
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert von Ostafrika bis Indien. Herbstzug von Mitte Juli bis Mitte Oktober; Frühjahrszug von Ende Februar bis Mitte Mai
Brutzeit: April - Juli
Nest: Schalenförmig, 3-5 m über dem Boden, in Büschen oder niedrigen Bäumen
Fortpflanzung: monogam, 3-6 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 12-14 Tage; Nestlingszeit 12-13 Tage
Höchstalter: unbekannt
Bestand: 150-355 Tausend Brutpaare in Europa
Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend
In Deutschland: bis jetzt nicht nachgewiesen
Ein eindeutiger Nachweis der Nachtigallengrasmücke in Deutschland liegt bisher nicht vor. Bis vor einigen Jahren wurde sie noch als Unterart der Orpheusgrasmücke (Curruca hortensis) angesehen. Die Orpheusgrasmücke wurde mehrfach in Deutschland festgestellt. Im Jahr 2006 auf der Greifswalder Oie, einer Insel in der Ostsee bei Rügen, wurde ein Exemplar fotografiert, das weder eindeutig der Orpheus- noch der Nachtigallengrasmücke zugeordnet werden konnte. Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Juni 2008 bei Marburg. Das Foto dieses Individuums kann hier eingesehen werden.
Die Nachtigallengrasmücke ist ein großer und schwerer Vertreter der Grasmücken mit einem langen Schwanz und spitzem Schnabel. Männchen besitzen eine schwarze Kopfhaube, graubraune Oberseite und weiße Unterseite. Weibchen sind insgesamt brauner gefärbt, mit einer blasseren Kopfhaube, während Jungvögel eine hellere, bräunliche Färbung aufweisen.
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