Rohrschwirl

Locustella luscinioides

Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
Karte zur Verbreitung des Rohrschwirls (Locustella luscinioides)
Verbreitung

Nachdem der Rohrschwirl (Locustella luscinioides) im 19. Jahrhundert aus Teilen Deutschlands verschwunden war setzt mit Beginn des 20. Jahrhunderts eine Wieder- und Neuansiedlung ein. 

Wie alle Schwirle in Europa, ist der Rohrschwirl ein Langstreckenzieher. Während der Brutzeit ist er eher zu Fuß unterwegs. Im dichten Schilf sucht er nach Nahrung und klettert die Halme des Altschilfbstandes hoch, um mit seinem monotonen Gesang das Revier anzuzeigen. Bei Gefahr kann er, ähnlich wie der Rohrdommel, eine Pfahlstellung annehmen. Er vertraut dann seiner Tarnung und fliegt nicht auf.   

Steckbrief

Größe: 13-14 cm

Gewicht: 12-21 g

Verbreitung: Nordafrika, lückenhaft in West, Mittel und Südeuropa, Osteuropa bis Vorderasien 

Nahrung: Insekten, andere Wirbellose    

Lebensraum: Schilf im Verlandungsbereich von Gewässern, auch hohes Gras und Büsche entlang von Flüssen 

Zugverhalten: Langstreckenzieher, südlich der Sahara, wenig bekannt

Brutzeit: Mai - Juli

Nest: meist über Wasser oder feuchtem Boden, in dichter Vegetation

Fortpflanzung: monogame Saisonehe auch Bigynie, 4-6  Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-14 Tage, flügge nach 11-15

Höchstalter: 7 Jahre, 5 Monate   

Bestand: 5,5-9,0 Tausend Brutpaare in Deutschland, 281-474 Tausend in  Europa, 0,87-1,46 Millionen Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland Zugvogel, brütet vor allem im Nordostdeutschen Tiefland, Trend: stabil mit zunehmender Tendenz


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Rohrschwirls in Deutschland
Verbreitung

Der Rohrschwirl ist ein Brutvogel wasserdurchsetzter großer Röhricht- und Altschilfbestände mit einem Unterwuchs aus Knickschilf und Großseggen. In Deutschland kommt der Rohrschwirl vor allem im Nordostdeutschen Tiefland vor. Im übrigen Deutschland gibt es nur lokal größere Bestände. Diese lückenhafte Verbreitung setzt sich bis in den Südwesten Europas fort. Der Bestand des Rohrschwirls nimmt in Deutschland zu.

Die Überwinterungsgebiete des Langstreckenziehers liegen in Afrika, südlich der Sahara. Wenige Vögel überwintern auch in Nordafrika. Im April und Mai werden in Deutschland die Brutreviere besetzt. Der Herbstzug verläuft von Mitte August bis Mitte September. Rohrschwirle aus Norddeutschland ziehen in Südwestrichtung über die iberische Halbinseln nach Afrika. Ostdeutsche Vögel nutzen einen südöstlichen Zugweg.      

 

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: