Aegithalos caudatus
Die Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) ist ein sehr geselliger Vogel. Oft hört man sie, bevor man sie sieht. Ständig rufend, hüpfen sie in Büschen und Bäumen von Ast zu Ast auf der Suche nach Nahrung. Unterwegs sind sie in kleinen Gruppen mit anderen Schwanzmeisen. Der Zusammenhalt ist groß in solch einer Gruppe, hält über mehrere Jahre und große Distanzen. Über 750 km wurden schon nachgewiesen, kann so eine Gesellschaft gemeinsam zurücklegen.
Während der Brutzeit wird ein Brutpaar oft unterstützt von Schwanzmeisen, die nicht erfolgreich waren.
Zum Winter bilden sich wieder Schwärme. Die Nahrungsreviere, die bis zu 60ha groß sein können, werden gegen andere Trupps verteidigt. Die tagaktiven Vögel verbringen die Nächte gemeinsam im dichten Unterholz. In kalten Nächten sitzen sie dicht gedrängt und wärmen sich gegenseitig.
Größe: 13-16 cm
Gewicht: 6-10 g
Verbreitung: gemäßigte Bereiche der Paläarktis, von Westeuropa bis Japan
Nahrung: Wirbellose, selten Sämereien und Früchte
Lebensraum: Laub- und Mischwälder mit gut entwickelter Strauchschicht, Dispersion außerhalb der Brutzeit
Zugverhalten: Standvogel
Brutzeit: März - Juni
Nest: kugelförmig in Astgabeln
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 8-12 (5-15) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 12-16 Tage, verlassen Nest nach 14-18 Tagen
Höchstalter: 10 Jahre und 9 Monate
Bestand: 92-170 Tausend Brutpaare in Deutschland, 8,3-15,0 Millionen Europa, 41,5-75,3 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: stabil
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, brütet in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend:stabil
In Deutschland ist die Schwanzmeise nahezu flächendeckend bis in eine Höhe von 600 m ü. NN vertreten. Sie bevorzugt feuchte Laub- und Mischwälder, Feld- und Ufergehölze, ist in Grünanlagen, strukturreichen Gärten und Obstplantagen zu finden. Schwanzmeisen meiden Nadelholzmonokulturen, brüten nicht über 900 m ü. NN in Deutschland und kommen in den höheren Lagen der Mittelgebirge und Alpen nicht vor.
Die Schwanzmeise ist ein 'Standvogel. In den Wintermonaten kann es zu invasionartigen Einflügen weißköpfiger Schwanzmeisen aus Skandinavien kommen. Es sind Vertreter der Unterart A.c. caudatus. Die in Deutschland heimische Unterart europaeus hat in der Regel schwarze Zeichnungen in ihrem weißen Kopfgefieder und ist nicht reinweiß wie caudatus. In Deutschland ist dieses Zugverhalten vor allem in den Monaten Oktober und November und zwischen Februar und April zu beobachten. Eine genaue Bestimmung der Unterarten im Feld ist jedoch schwierig, da auch manche Exemplare von europaeus weiße Köpfe haben können.
Der Bestand der Schwanzmeise wird in Deutschland als stabil eingestuft. Gefährdet ist Schwanzmeise durch die Fragmentierung ihres Lebensraums, den Verlust an Feldgehölzen und Niederwaldstrukturen.
Schneereiche Winter, die den Zugang zur Nahrung erschweren, führen zu starken Bestandseinbrüchen.
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