Die Bindung des Haussperlings (Passer domesticus) an den Menschen begann schon vor über 10.000 Jahren. Heute ist er auf allen Kontinenten vertreten, dort fast ausschließlich im Bereich menschlicher Siedlungen, bevorzugt in Verbindung mit landwirtschaftlichen Strukturen. Es lässt sich heute nur noch vermuten wie der ursprüngliche Lebensraum der Haussperlinge ausgesehen hat. Offene, trockenwarme Baumsavannen könnten es gewesen sein.
Durch das Bevölkerungswachstum hat der Haussperling zunächst sehr profitiert. Die Modernisierung in der Landwirtschaft, den Rückgang der offenen Nutztierhaltung, Gebäudesanierungen und vieles mehr, führen in den letzten Jahrzehnten jedoch zu großen Bestandseineinbrüchen. So gehört der Haussperling zum Beispiel in Schleswig-Holstein zu den Vogelarten mit den größten absoluten Brutverlusten überhaupt und in Nordrhein-Westfalen wird ein Rückgang seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von mehr als 80 % vermutet.
Größe: 16 - 18 cm
Gewicht: 20- 39 g
Verbreitung: Europa und weite Teile Asiens, eingeführt im Süden Afrikas, Amerikas, Australiens und Neuseelands
Nahrung: Gräsersamen, Getreide, Knospen, Beeren und Haushaltsabfälle
Lebensraum: Kulturfolger, enge Bindung an menschliche Siedlungen.
Zugverhalten: Standvogel
Brutzeit: Februar - September (abhängig vom Breitengrad)
Fortpflanzung: 2 - 5 Eier, 3 (4) Bruten pro Jahr. Brutdauer: 11 - 14 Tage, flügge nach 14 - 16 Tagen, unabhängig nach 2 Wochen
Höchstalter: 13 Jahre
Bestand: 4,1- 6,0 Millionen Brutpaare in Deutschland, 50 Millionen in Europa und vermutlich 500 Millionen weltweit
Verbreitungsschwerpunkt: in Europa Iberische Halbinsel
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland: Jahresvogel, sehr häufiger Brutvogel in ganz Deutschland, nicht gefährdet, Trend abnehmend
Sehr einfach, Gesang und Rufe Unterscheiden sich nur in der Häufigkeit der vorgetragenen Silbe.
Der Haussperling ist in ganz Deutschland weit verbreiteter Brutvogel. Er zählt zu den häufigsten Vogelarten in Deutschland. Als Kulturfolger sind seine Bestandszahlen in den Ballungsräumen besonders hoch. In ausgeprägten Waldgebieten und in den Siedlungsarmen Regionen, wie zum Beispiel in Nordostdeutschland sind weist die Haussperlingspopulation eine geringere Dichte auf.
Bis zur Mitte vorherigen Jahrhunderts wurden auf Helgoland noch ziehende Haussperlinge festgestellt. Heutzutage findet kein Zuzug oder Durchzug nördliche Haussperlinge mehr statt.
Um auf seinen besonderen Schutzstatus oder auf den gefährdeten Lebensraum hinzuweisen, ist der Haussperling mehrfach zum Vogel des Jahres gekürt worden.
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