Maskenschafstelze

Motacilla flava feldegg

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Maskenschafstelze (Motacilla flava feldegg)
Maskenschafstelze (Motacilla flava feldegg)
Karte zur Verbreitung der Maskenschafstelze (Motacilla flava feldegg) weltweit.
Verbreitung

Die Maskenschafstelze (Motacilla flava feldegg) ist eine Unterart der Schafstelze, die sich nicht nur mit ihrer kohlschwarz gefärbten Kopfhaube von der Wiesenschafstelze unterscheidet, sondern auch in der Biotopwahl. Das wird besonders deutlich, wenn sich die Brutgebiete beider Unterarten überlappen. Die Maskenschafstelze bevorzugt Verlandungszonen von Gewässern, ist in Lagunen, an Bach- und Flussmündungen oder in Brackwassersümpfen zu finden. Ihre Neigung sich an Weidevieh zu binden ist nicht so groß wie bei der Wiesenschafstelze. Die Bezeichnung Schafstelze geht auf diese Vorliebe zurück. Die Wiesenschafstelze zeigt eine enge Bindung an beweidet Flächen. Sie läuft dem Vieh hinterher und sammelt Insekt und andere Weichtiere auf, die durch Viehtritt aufgescheucht wurden. 

Steckbrief

Größe: 17 cm

Gewicht: 12-26 g

Verbreitung: Balkanhalbinsel bis Iran

Nahrung: wirbellose Tiere, vor allem Fliegen, Mücken, kleine Käfer, Insektenlarven, selten pflanzliches Material

Lebensraum: Verlandungszonen von Gewässern, keine Viehstelze

Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert in Ostafrika von Eritrea bis zum Viktoria See und im Westen bis Nigeria

Brutzeit: Mai - Juli

Nest: Bodennest, meist in einer Mulde, napfförmig, nach oben durch Vegetation abgedeckt 

Fortpflanzung:  Saisonehe, 5-6 (4-7) Eier, 1 (2 flavissima) Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-13 Tage, verlassen Nest nach 11-12 Tagen, flügge nach 14-16

Höchstalter: 8 Jahre, 11 Monate (Ringvogel)  

Bestand: siehe Schafstelze

In Deutschland seltene Ausnahmeerscheinung 


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Vorkommen in Deutschland

Beobachtungen in Deutschland gehen oft auf Verwechselung mit der Thunbergschafstelze zurück. Diese nordische Schafstelze zieht im Mai durch Deutschland auf dem Weg in die skandinavischen Brutgebiete.  Wichtigstes Merkmal zur Unterscheidung ist die durchgehend tiefschwarz gefärbte Kopfhaube der Maskenschafstelze. Die Thunbergschafstelze hat auch schwarze Farbanteile in ihrer eher grau gefärbten Kappe. Oft ist nur der Ohrendecken- und Zügelbereich schwarz gefärbt. Die schwarze Färbung kann sich aber auch weiter über den Kopf erstrecken. Ein weiteres Merkmal ist das Kropfband der Thunbergschafstelze, ein dünner, manchmal nur angedeuteter Saum grün-gelblicher Federn, der sich über die Brust zieht. Ihr Ruf ähnelt der Aschkopf-Schafstelze und ist deutlich härter als anderer, nördlicherer Unterarten.

Es gab in der Vergangenheit Hinweise auf Bruten im Alpenvorland, die aber bisher nicht bestätigt wurden. Ähnlich wie die Aschkopf-Schafstelze scheint diese Unterart ihr Areal nach Norden auszudehnen. In Österreich ist es in der Vergangenheit schon öfters zu Bruten gekommen.

Seit 2010 wurde die Maskenschafstelze 22 Mal in Deutschland sicher nachgewiesen, zuletzt 2017 in Hessen im Bingenheimer Ried (Stand 2017). 

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: