Männliche Schneeammern (Plectrophenax nivalis) kehren bis zu sechs Wochen früher aus dem Winterquartier zurück. Ihr Reviergesang kündigt das Ende des arktischen Winters ein. Die frühe Rückkehr ist aber auch riskant, wenn die Nahrungsressourcen noch unter einer mächtigen Schneedecke liegen oder es zu Wintereinbrüchen kommt. Sie hat aber ihren Grund. Schneeammern nisten in kleinen Felsenhöhlen. Der Besuch des Weibchens ist ein wichtiger Bestandteil der Balz. Gute Nisthöhlen sind sehr begehrt und heftig umkämpft. Die Höhlen bietet einen guten Schutz vor Prädatoren. Haben aber ein ungünstiges Mikroklima. Die Temperaturen ihn ihnen ist so niedrig, dass das Weibchen die ganze Brutzeit das Nest nicht verlässt. Es wird in der Zeit vom Männchen gefüttert.
Größe: 16-17 cm
Gewicht: 18-24 g
Verbreitung: Zirkumpolar in der arktischen Küstentundra und Fjells, Schottland
Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Norwegen
Nahrung: kleine Samen und Bodeninsekten
Lebensraum: offene, meist karge Tundra
Nest: Bodenbrüter, auf Geröll oder felsigem Untergrund, in Nischen und Spalten, zwischen Blöcken
Brutzeit: Ende Mai - Juli
Fortpflanzung: monogame Brutehe, 5-6 (4-8) Eier, 1-2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-13 Tage, Nestlingszeit 9-13 Tage
Höchstalter: 10 Jahre, 2 Monate (Totfund)
Bestand: 7,2-21,0 Tausend Wintergäste in Deutschland; 1,2-2,3 Millionen Brutpaare in Europa; 12,3-23,2 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend, mehr als 60 % in den letzten 40 Jahren in Nordamerika
In Deutschland: Zugvogel und Wintergast
Die Schneeammer ist in Deutschland ein Wintergast. Im September setzt der Zuzug und Durchzug in ein. Er erreicht im Oktober und November seinen Höhepunkt. Im März kehren die Vögel in die Brutgebiete zurück.
Der Winterbestand wird in Deutschland auf bis zu 20.000 Vögel geschätzt. Vor allem im Bereich der Nord- und Ostseeküste halten sich dieser nordischen Tundraamern auf, nur selten kann man sie auch im Binnenland beobachten. In Deutschland überwintern vor allem Vögel der skandinavischen und russischen Population. Unter den Wintergästen sind aber auch Schneeammern der isländischen Unterart.
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