Iberienraubwürger

Lanius meridionalis, Southern Grey Shrike

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Iberienraubwürger (Lanius meridionalis)
Iberienraubwürger (Lanius meridionalis)
Karte zur Verbreitung des Mittelmeer-Raubwürgers (Lanius meridionalis)
Verbreitung

Bis Mitte der 90er Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurde der Iberienraubwürger (Lanius meridionalis) als Unterart des Raubwürgers (L. excubito) geführt. Die große Taxa der Raubwürger wurde zunächst in den Südlichen und Nördlichen Raubwürger aufgeteilt. Neuere genetische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass der Iberienraubwürger näher mit dem Taigaraubwürgers verwandt ist, als mit den Unterarten des Raubwürgers in Afrika oder den Kanaren. Die französische Unterart grenzt fast unmittelbar an das Vorkommen des Iberienraubwürgers an, ohne dass es zur Hybridisierungen kommt. Deshalb wird der Iberienraubwürger als monotypische Art eingeordnet.

Innerhalb der Gattung der Echten Würger (Lanius) fällt der Iberienraubwürger vor allem durch seine rosafarbene Brust unter den grau-schwarz-weiß gefärbten Vertretern der Gattung auf. Der Iberienraubwürger kommt in Spanien und Südfrankreich vor.

Steckbrief

Größe: 24-25 cm

Gewicht: 48-93 g

Verbreitung: Südfrankreich und Iberische Halbinsel  

Nahrung: Große Insekten, vor allem Heuschrecken und kleine Wirbeltiere

Lebensraum: offene, trockenwarme Landschaft, meidet hohe Bäume

Zugverhalten: Standvogel 

Brutzeit: Februar - Mai 

Nest: in dornigen Sträuchern oder Bäumen

Fortpflanzung: monogam, 4-6 (2-7) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 14-18 Tage, nach 16-19 Tagen verlassen Jungvögel das Nest

Höchstalter:  unbekannt   

Bestand: 372-656 Tausend Brutpaare in Europa 

Status: gefährdet, Trend: abnehmend, mehr als 40 % über drei Generationen in Spanien

In Deutschland mehrere unsichere Nachweise aus dem 19. Jahrhundert


Vogelstimmen

Gesang

Warnruf


Vorkommen in Deutschland

Es liegen mehrere unsicher Nachweise aus dem 19. Jahrhundert aus Deutschland vor. So beschreibt Heinrich Gätke (1814-1897), der Gründer der Vogelwarte Helgoland, einen Raubwürger, den er anhand der Merkmale dem Iberienraubwürger zuschrieb. Damals wurde die Art noch als Unterart des Raubwürgers geführt. Ein Belegexemplar liegt zu der Beobachtung von Gätke auf Helgoland jedoch nicht vor. Dass die Art so weit in den Norden sich verirren kann, zeigt ein Nachweis dieses Würgers vom 5. Oktober 1984 aus Norwegen.   

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: