Schwarzstirnwürger

Lanius minor

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Schwarzstirnwürger (Lanius minor)
Schwarzstirnwürger (Lanius minor)
Karte zur Verbreitung des  Schwarzstirnwürgers (Lanius minor)
Verbreitung

Der Schwarzstirnwürger (Lanius minor) war Mitte des 19. Jahrhunderts ein oft häufiger und in fast ganz Deutschland verbreiteter Brutvogel. Zum Ende des 19. Jahrhunderts setzte dann ein starker Rückgang nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mitteleuropa ein. Die wärmeliebende Art leidet in ihrem nördlichen Verbreitungsgebiet besonders unter nasskaltem Klima in der Brutzeit. Zu gesetzt hat dem Schwarzstirnwürger aber vor allem der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Der in seinem Nahrungsspektrum zu einem erheblichen Teil auf Käfer spezialisierte Würger hat der fast vollständige Verlust der Bodeninsekten in der landwirtschaftlich genutzten Fläche sehr geschadet. Das letzte Schwarzstirnwürgerpaar hat 1987 in Baden-Württemberg gebrütet. Danach ist es zwar gelegentlich noch zu Brutzeitbeobachtungen in Deutschland gekommen, ein Brutnachweis gelang jedoch nicht mehr.  

Steckbrief

Größe: 19-23 cm

Gewicht: 41-61 g

Verbreitung: Iberische Halbinsel über Sibirien bis Zentralasien  

Nahrung: Insekten, vor allem Käfer, selten kleine Wirbeltiere

Lebensraum: offene, warm-trockene Landschaft mit niedriger Vegetation, wenig Büschen, Baumgruppen 

Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert im südlichen Afrika 

Brutzeit: Mai - Juni

Nest: in Bäumen, gerne Obstbäume, seltener Büsche

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 5-6 (2-7) Eier, 1 (2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 13-16 Tage, verlassen Nest nach 15-18Tagen, nach 20 Tagen flugfähig

Höchstalter:  6 Jahre und 1 Monat   

Bestand:  331-896 Tausend Brutpaare in Europa, 1,2-3,3 Millionen Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend

In Deutschland seltener Gastvogel, als Brutvogel seit 1987 in Deutschland ausgestorben, Rote Liste Kategorie 0 


Vogelstimmen 

Gesang

Rufe


Vorkommen in Deutscgland

Bis zum Ende der 19. Jahrhunderts war der Schwarzstirnwürger ein häufiger Brutvogel in den warmen und trockenen Regionen Deutschlands. Er bevorzugt einen offenen landwirtschaftlich extensiv genutzten Lebensraum. Zur Jahrhundertwende setzte in ganz Deutschland der Rückgang der Bestände ein. 1987 fand die letzte Brut in Baden-Württemberg statt. Seit dem wird der Schwarzstirnwürger nur noch selten in Deutschland beobachtet. Zwischen 2010 und 2017 konnte er  22-mal sicher nachgewiesen werden. Meistens tritt die Art im Mai und Juni auf. Beobachtungen gelangen in ganz Deutschland.    

Bildergalerie

Quelle und Links

Zitiervorschlag: